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Einsatz von Bots Zalando-Marke manipulierte Likes

Ihr Einsatz ist umstritten, aber weitverbreitet: Bots hinterlassen automatisch Kommentare und Likes im Netz. Auch eine Modemarke des Onlinehändlers Zalando setzte so ein Computerprogramm ein. Bis das aufflog.
Kartons von Zalando

Kartons von Zalando

Foto: Hannibal Hanschke/ REUTERS

Eine Tochter von Zalando hat ihre Reichweite auf Instagram mithilfe eines Like-Bots manipuliert. Nach SPIEGEL-Informationen nutzte der Instagram-Account der Zalando-Marke "mint & berry" ein Computerprogramm, das Fotos fremder User in großer Zahl und ohne menschliches Zutun mit Likes versah. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Dahinter steckte offenbar die Hoffnung, die Kontakte würden erwidert und große Resonanz auf dem eigenen Profil simulieren. Unter den gelikten Fotos befanden sich auch fragwürdige Motive wie etwa Zigarettenwerbung, wodurch die Manipulation aufflog.

Erst auf Nachfrage stellte Zalando den Like-Bot vergangene Woche ab. Man habe das Programm "umgehend deaktiviert" und werde die "Richtlinien zu unseren Social-Media-Aktivitäten überarbeiten", sagte eine Sprecherin.

Instagram-Account von "mint & berry" (Screenshot)

Instagram-Account von "mint & berry" (Screenshot)

Bots sollen in sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter und Co. Aufmerksamkeit erzeugen. Instagram-Nutzer versprechen sich davon mehr Follower und eine höhere Reichweite. Bots sind darauf programmiert, massenhaft Beiträge in den sozialen Netzwerken zu hinterlassen. Weil sie auch politische Botschaften verbreiten, ist ihr Einsatz höchst umstritten.

Für andere Nutzer ist es häufig nur schwer erkennbar, dass hinter einigen Profilen keine echten Menschen stehen. Kritiker fürchten, dass Bots Debatten verzerren können. Politiker fordern deshalb, das Betreiben von sogenannten Meinungsrobotern unter Strafe zu stellen.

akn