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Neue Apple-Produkte: HomePod, iPad Pro, iOS 11

Foto: JUSTIN SULLIVAN/ AFP

Neue Produkte Apple stellt Siri-Lautsprecher vor

Mit einem neuen Siri-Lautsprecher will Apple jetzt auch das Wohnzimmer erobern. Außerdem zeigte der Konzern in Kalifornien viele neue Computer, ein neues iPad Pro und diverse Software-Updates.

Das Beste kam zum Schluss. Gut zwei Stunden nach Beginn seiner Keynote vor 5300 Zuschauern in San Jose kündigte Apple-Chef Tim Cook "one last thing" an, den HomePod. 16 Jahre, nachdem der iPod das Musikhören unterwegs vollkommen veränderte, soll der HomePod nun das Gleiche im Wohnzimmer tun.

Gesteuert wird der vernetzte Lautsprecher ohne Knöpfe. Stattdessen spricht man mit ihm über die Sprachsteuerung Siri. Dabei soll das System nicht auf bestimmte Befehle festgelegt sein, sondern beliebige umgangssprachliche Kommandos verstehen. Sechs Mikrofone sollen dafür sorgen, dass das auch aus mehreren Metern Entfernung klappt.

Neben der Musiksteuerung soll die eingebaute künstliche Intelligenz (KI) auch allgemeine Fragen beantworten können. Außerdem dient der HomePod als Steuerung für Geräte, die Apples-Homekit-Technik unterstützen. Man kann ihn also nutzen, um die Heizung zu steuern, das Licht zu regeln oder die Rollläden hochzufahren.

In den USA, Großbritannien und Australien soll der HomePod im Dezember auf den Markt kommen. Der Preis wurde mit 349 Dollar angegeben. In Deutschland wird man den neuen Lautsprecher erst 2018 kaufen können.

Apple in virtueller und überlagerter Realität

Eine eigene VR- oder AR-Brille kündigte Cook nicht an, wohl aber verschiedene Technologien, mit denen man VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality) künftig auf Macs und iOS-Geräten nutzen kann. Gezeigt wurde etwa ein System aus iMac und der VR-Brille HTC-Vive. Das Special-Effects-Studio Industrial Light & Magic zeigte darauf eine Software, die beeindruckende VR-Grafiken ermöglichte, natürlich mit Darth Vader und Star-Wars-Raumschiffen.

Mit AR Kit bietet Apple eine Software für die Entwicklung von Augmented-Reality-Anwendungen an. iOS sei damit über Nacht zur größten AR-Plattform der Welt geworden. Gezeigt wurde etwa ein virtuelles Lego-Modell auf dem Bildschirm eines iPads. Ikea soll an einer AR-App arbeiten, mit der sich Möbel virtuell im Raum positionieren lassen. Beeindruckend war die Demo des AR-Spiels "Wingnut", das von der Entwicklungsfirma des "Herr der Ringe"-Regisseurs Peter Jackson entwickelt wird.

Das neue iPad Pro

Zum ersten Mal ändert Apple die Bildschirmgröße seines kleinen iPads, vergrößert das Display von 9,7 auf 10,5 Zoll. So soll nun eine virtuelle Tastatur in der Größe einer PC-Tastatur auf den Bildschirm passen. Passend dazu gibt es eine größere Tastatur zum Anstecken. Die Bildwiederholfrequenz des Bildschirms wurde von 60 auf 120 Hz verdoppelt, was für ruhigere Bilddarstellung sorgen dürfte. Im Inneren steckt der neue A10X-Prozessor, der 30 Prozent mehr Prozessorleistung und 40 Prozent schnellere Grafik schaffen soll. 64 Gigabyte sind jetzt die Grundausstattung, das Maximum sind 512 Gigabyte.

Computer-Updates - und ein Profi-iMac

  • •Die MacBook- und MacBook-Pro-Baureihen bekommt neue Prozessoren und schnellere SSDs, das 15-Zoll-Modell auch eine schnellere Grafik.
  • Das MacBook Air bekommt ein kleines Update in Form schnellerer Prozessoren.
  • Die iMacs bekommen schnellere Prozessoren. Grafikkarten, mehr Speicher, bessere Bildschirme und zwei Thundertbolt-Anschlüsse im USB-C-Format.

Eine echte Neuheit war der schwarze iMac Pro, der im Dezember auf den Markt kommen soll. Die Gehäuseform ist mit den übrigen iMacs identisch, aber im Inneren arbeitet Hochleistungs-Hardware. Dazu gehören Sever-Prozessoren mit bis zu 18 Kernen, Highend-Grafikkarten und bis zu 128 Gigabyte extrem schneller Arbeitsspeicher. Laut Apple ist der Einstiegspreis von 5000 Dollar sehr günstig - im Vergleich zu Konkurrenzprodukten.

Neues macOS und iOS

Sowohl das Desktop- als auch das Mobilbetriebssystem bekommen Ende des Sommers große Updates: macOS High Sierra und iOS 11. Zu den Neuerungen gehört das moderne Dateisystem APFS (Apple File System), das platzsparender und schneller sein soll als sein Vorgänger. Neben vielen anderen Neuerungen werden verschiedene Apple-Apps überarbeitet.

So bekommt etwa die Fotos-App von macOS viele neue Bildbearbeitungswerkzeuge und mehr Intelligenz bei der Gesichtserkennung. Der Safari-Browser wird unter anderem um eine Funktion erweitert, die es schwerer machen soll, Nutzer über Onlinewerbung zu verfolgen. Auch die Karten-App wird aktualisiert, etwa mit verbesserter Navigation und Indoor-Plänen für Einkaufszentren und Flughäfen. Nutzt man sein iPhone im Auto, soll es künftig automatisch in einen sicheren Fahrmodus umschalten können, der Ablenkung vom Fahrer fernhält.

Einige Arbeit wurde auch in die Assistenzfunktion Siri gesteckt. Vor allem wurde der Klang ihrer Stimme deutlich verbessert. Mehr Variationen bei der Aussprache sollen für ein realistischeres Verhalten sorgen.

iOS 11 und macOS High Sierra sollen im Herbst verfügbar werden.

Und sonst?

Das Apple-Watch-Betriebssystem watchOS bekommt ein Update auf Version 4. Apple verbessert hier vor allem die Workout-App und die Aktivitäten-App. Dazu gehören neue Funktionen fürs Schwimmtraining und die Möglichkeit, sich über den Fortschritt beim Erreichen gesteckter Ziele informieren zu lassen. Zudem wurde die Musik-App überarbeitet: Sie kann nun während eines Trainings per Fingerwisch aufgerufen werden.

Sogar das Apple TV war eine Erwähnung wert. Apples Konkurrent Amazon werde demnächst eine App für die Settop-Box veröffentlichen, über die man auf den Videodienst Prime Video zugreifen kann. Damit wird eine lange klaffende Lücke in Apples Angebot geschlossen.

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