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Rennfahrer Niki Lauda über seine erste Million

Niki Lauda
Niki Lauda
© Getty Images
Niki Lauda war nicht nur ein berühmter Rennfahrer, sondern auch ein erfolgreicher Geschäftsmann. Capital interviewte ihn vor einigen Jahren für die Serie „Meine erste Million“

Niki Lauda beendete nach drei WM-Titeln 1985 seine Formel-1-Karriere. Der Pilot gründete zwei Fluggesellschaften und verkaufte sie an Wettbewerber. Ende 2017 verkaufte er seine ehemalige Airline Niki aus der Insolvenzmaße von Air Berlin zurück und verkaufte diese wiederum an Ryanair. Bis zu seinem Tod mischte Lauda wieder in der Formel 1 mit – als Miteigner des Mercedes-Rennstalls. Am 20. Mai 2019 ist er gestorben.

Capital: Womit haben Sie mehr Geld verdient – mit der Formel 1 oder mit Ihren Fluggesellschaften?

NIKI LAUDA: Sicher mit den Fluggesellschaften. In der Formel 1 konnte man damals nur einen Bruchteil der Summen von heute verdienen, vielleicht zehn bis 15 Prozent. Beim Verkauf der Lauda Air an Austrian Airlines und später von Flyniki an Air Berlin im Jahr 2011 habe ich den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Wie viel haben Sie als Formel-1-Fahrer bekommen?

Niki Lauda im Ferrari bei einem Rennen 1975
Niki Lauda im Ferrari bei einem Rennen 1975 (Gillfoto - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link)
© Gillfoto / CC BY-SA 3.0

Mein erster richtiger Vertrag war 1974 bei Ferrari. Da habe ich als Nobody im ersten Jahr umgerechnet etwa 200.000 Euro verdient – wenn überhaupt. Aber damals habe ich nie an das Geld gedacht. Mein Ziel war es immer, Leistung zu bringen. Dann kommt das Geld von alleine.

Wann haben Sie Ihren ersten Millionenvertrag unterschrieben?

Das weiß ich noch genau. Bei Ferrari bekam ich als Weltmeister am Ende 700.000, 800.000 Euro. Bei meinem Wechsel zu Brabham habe ich dann mit dem damaligen Besitzer Bernie Ecclestone einen Vertrag über 2 Mio. Dollar ausgehandelt.

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Ihr Großvater – ein bekannter Industrieller – Ihr Wirtschaftsleben geprägt hat. Inwiefern?

In meiner Familie gab es harten Gegenwind für mein Ziel, Autorennen zu fahren, vor allem von meinem Großvater. Ich hatte 1972 die Erste Spar-Casse überzeugt, dass sie mich in der Formel 1 sponsert. Für den Einstieg bei dem Rennstall March brauchte ich 2,5 Mio. Schilling. Nachdem ich schon bei March unterschrieben hatte, sagten mir die Banker, dass mein Großvater das Sponsoring noch verhindert habe. Er saß im Aufsichtsrat der Spar-Casse und hat die Auszahlung blockiert.

Und dann?

Ich musste schnell eine Bank suchen, die mir einen Kredit gibt. Natürlich fragten die: Was passiert, wenn du im Rennen verunglückst? Ich habe dann eine Lebensversicherung abgeschlossen. Mit meinem Großvater habe ich danach nie mehr geredet. Aber die Erfahrungen mit dem Kredit haben mir später geholfen. Um Flugzeuge zu finanzieren, braucht man die Banken.

Wo legen Sie heute Ihr Geld an?

Airline-Unternehmer Niki Lauda (r.) ist 2015 bei René Benkos Signa-Gruppe eingestiegen. Seine Privatstiftung hält Anteile an zwei Konzern-Gesellschaften
Airline-Unternehmer Niki Lauda (r.) ist 2015 bei René Benkos Signa-Gruppe eingestiegen. Seine Privatstiftung hält Anteile an zwei Konzern-Gesellschaften
© IMAGO

Ungefähr die Hälfte des Geldes lege ich sicher bei Banken mit Triple-A-Rating an. Da gibt es nie ein Minus. Für den anderen Teil schaue ich nach Geschäftsmodellen, die mich interessieren. Ich habe zum Beispiel bei René Benko investiert, dem Karstadt-Eigentümer. Auch am Mercedes-Rennstall bin ich beteiligt. Ich würde nie mein Geld da investieren, wo mir das Geschäft wurscht ist.

Eine andere Einnahmequelle ist die Werbung auf Ihrer Mütze. Was bringt Ihnen die ein?

Weniger, als Sie glauben. Über den Markenwert da oben habe ich am Anfang nie nachgedacht. Mir ging es darum, nach meinem Feuerunfall 1976 mit der Kappe mein Gesicht und mein Ohr zu schützen. Meinen ersten Sponsor Parmalat hatte ich mehr als 20 Jahre lang.

Was hat Parmalat gezahlt?

150.000 oder 200.000 Euro im Jahr.

Sind Sie heute Kappen-Millionär?

Die Verträge haben sich gut entwickelt. Das ist ja klar, wenn man die heutige Präsenz der Formel 1 sieht.

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