Der US-Aktienindex Nasdaq-100 eilt von Rekord zu Rekord. Anfang dieses Jahres schlug er sein bisheriges Allzeithoch aus dem Jahr 2000, kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase. In den folgenden Wochen ging es weiter aufwärts. Obwohl es seit dem neuen Rekordwert von Anfang April einige kleine Rücksetzer gab, sind Marktbeobachter optimistisch, dass die Rally noch nicht am Ende ist.
Technologie-Aktien gelten als konjunktursensibel. Läuft die Wirtschaft, sind sie besonders gefragt – und sowohl in den USA als auch in Europa zieht die Konjunktur allmählich an. Bei einer aktuellen Umfrage der US-Investmentbank Merrill Lynch unter Vermögensverwaltern und Fondsmanagern aus der ganzen Welt erklärte ein großer Teil der Befragten, dass Technologiewerte derzeit zu ihren Favoriten zählten. Vor allem europäische Anlageprofis gehen demnach davon aus, dass die Kurse der Tech-Titel weiter steigen.
Experten rechnen mit starkem Wachstum
Auch wenn sich die Konjunktur erholt: Nur wenige Wirtschaftszweige glänzen derzeit mit kräftigem Wachstum. Von der Technologiebranche versprechen sich Investoren, dass sie besonders stark wächst. So hat etwa der Fondsanbieter Bantleon, der lange Zeit vor allem im Anleihebereich aktiv war, kürzlich sein Portfolio um Technologie-Aktien erweitert. Grund: In der Technologiebranche rechnen die Bantleon-Experten langfristig mit dem größten Wachstum, und somit auch mit besonders stark steigenden Aktienkursen.
Auf den ersten Blick scheint es logisch, dass sich Technologieunternehmen auf lange Sicht dynamisch entwickeln. Auf den zweiten Blick sehen sich Anleger aber zwei Problemen gegenüber. Das erste Problem: Wie in anderen Branchen lassen sich auch im Technologiesektor nicht alle Unternehmen über einen Kamm scheren. So kämpft zum Beispiel IBM seit Jahren mit sinkenden Umsätzen. Schuld daran sind Probleme im Geschäft mit klassischen Computern sowie der harte Wettbewerb im Markt für Cloud-Computing, mobile Lösungen und Services. Als der IT-Riese Mitte April einmal mehr schwache Quartalszahlen präsentierte, sackte der Aktienkurs ab.
IBM Aktie
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Investitionen in spezielle Nischen risikoreich
Das zweite Problem: Technologie ist ein weites und nur schwer einzugrenzendes Feld. Weil moderne Technologie nahezu überall zum Einsatz kommt, gibt es viele Überschneidungen mit anderen Branchen. Berücksichtigt man beispielsweise den Trend zu Elektroautos und selbstfahrenden Autos, können auch Aktien von Automobilherstellern mit Fug und Recht als Tech-Investment gelten.
Privatanleger sollten sich nicht verzetteln und der Versuchung widerstehen, in spezielle Nischen des Technologiesektors zu investieren. Die Verlockung ist groß: So sind mittlerweile mehrere Fonds auf dem Markt, die in Robotik-Aktien investieren. Eines der jüngsten Produkte wurde im März von Candriam aufgelegt. Allianz Global Investors wiederum hat Anfang April einen Fonds lanciert, der vom zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz profitieren soll.
Anlageprofis sehen solche Branchen- und Themenfonds kritisch – erst recht, wenn sich die Produkte nur auf Teilbereiche eines Sektors konzentrieren. Das Risiko, dass sich ein Trend als Strohfeuer entpuppt, ist groß. Gleiches gilt für das Risiko, dass Unternehmen, die zu Beginn eines Trends führend sind, später abgehängt werden. Wer darauf setzen will, dass die Kurse von Technologieaktien steigen, sollte deshalb besser breit gestreut investieren. Das geht zum Beispiel über einen Technologie-Indexfonds.
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