Wirtschaftsnachrichten Russland am 27. April 2017

Wirtschaft in Russland am 27. April 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 27. April 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.


Mail.ru investiert 100 Mio. US-Dollar in Videospiele

Der russische Internet-Konzern Mail.ru Group investiert 100 Mio. US-Dollar in die Entwicklung von Videospielen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Die Mail.ru Group hat eine neue Tochtergesellschaft ins Leben gerufen. Ab sofort wird Mail.ru Games Ventures unter Leitung von Ilja Karpinski gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern Videospiele entwickeln und veröffentlichen. Dafür will der Mutterkonzern innerhalb der nächsten 2 Jahre bis zu 100 Mio. US-Dollar in die Hand nehmen.

10 Millionen US-Dollar will das Unternehmen sofort bereitstellen. In erster Linie ist Mail.ru am wachsenden Markt für mobile Videospiele interessiert. Allerdings ist das Unternehmen auch bereit, in PC- und Konsolenspiele zu investieren. Ebenfalls hat Mail.ru Interesse daran, Entwickler aufzukaufen oder Minderheitsgesellschafter zu werden.

Pressefreiheit-Rangliste: Russland hinter Uganda

Die französische Nichtregierungsorganisation “Reporter ohne Grenzen” hat die Rangliste der Pressefreiheit 2017 veröffentlicht. Russland steht schlechter da als Uganda oder Südsudan.

Wie im Jahr zuvor platzieren die Reporter ohne Grenzen Russland auf Rang 148. Die Regierung sei laut der NGO erneut „hart gegen kritische Medien“ vorgegangen. Dabei wird insbesondere das Wirtschafts- und Investigativportal RBC hervorgehoben, dessen „kritische Journalisten“ durch „kremltreue“ ersetzt wurden.

Ebenfalls setze Russland Internet-Nutzer durch Strafgesetze unter Druck, so Reporter ohne Grenzen. Auch die „Massenüberwachung“ habe zugenommen. Leider geht aus dem Bericht nicht hervor, auf welche Vorfälle die Kritik bezogen ist. Allerdings gibt es jüngst ein neues Beispiel für Zensur im Rahmen des FIFA-Konföderationen-Pokals 2017.

Die Regierung habe die „Akkreditierung der Journalisten ist an strikte Regeln geknüpft“, heißt es in einem Bericht der Welt. Die Tageszeitung zitiert aus einer Zulassungsbestätigung für ausländische Journalisten:

„Medienvertreter mit einer Akkreditierung für den Fifa-Konföderationen-Pokal dürfen ausschließlich über den Fifa-Konföderationen-Pokal 2017 und damit verbundene Ereignisse berichten. Medienvertreter mit einer Akkreditierung für den Fifa-Konföderationen-Pokal dürfen nur auf dem Gebiet der Spielorte und nahe gelegener Sehenswürdigkeiten tätig sein.“

Alibaba führt Alipay in Russland ein

Die chinesische Alibaba Group will ihren Bezahlungsdienst Alipay in Russland einführen. Dies berichtet das Wirtschaftsportal RBC.

Die Zahl der chinesischen Touristen in Russland ist auf Wachstumskurs. Deshalb hat sich der E-Commerce-Konzern dazu entschieden, den PayPal-Konkurrenten AliPay auch in Russland einzuführen. Das Online-Bezahlungssystem gilt als größtes seiner Art. 2016 wird das Volumen der Transaktionen via Alipay auf 1,7 Billionen US-Dollar geschätzt.

Zum Vergleich: Der kalifornische Online-Finanzdienstleister PayPal kam 2016 nur auf ein Volumen von 354 Milliarden US-Dollar. Beide Systeme funktionieren ähnlich. Mit dem Konto können Zahlungen an Dritte ausgeführt und Zahlungen von Dritten empfangen werden. Dabei fungieren Alipay bzw. PayPal als Dienstleister für den Transfer.

Alipay hat schätzungsweise 450 Millionen Nutzer. Konkurrent PayPal kommt lediglich auf ungefähr 197 Millionen. Beide Systeme kooperieren mit den US-Kreditkartengesellschaften Visa und Mastercard. In den nächsten 10 Jahren will Alipay seine Nutzerzahl auf 2 Milliarden erhöhen. Der Anteil ausländischer Nutzer soll auf 60 Prozent heranwachsen.

Titelbild
Quelle: Evgeniy_KemCity, Кемерово, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 4.0 [/su_spoiler]