Wie ich mein Selbstbewusstsein verlor und warum es danach qualitativ besser wurde

Wie ich mein Selbstbewusstsein verlor

Wie es früher bei mir war

Noch vor ein paar Jahren war ich der festen Überzeugung, dass ich ein gesundes Selbstbewusstsein hatte.

Ich hatte gelernt, stolz auf meine Fähigkeiten zu sein. Diese setzte ich optimal in meinem Beruf ein und meisterte dann auch die stressigsten Phasen. Für diese Anstrengungen bekam ich auch ausreichend Anerkennung, die ich annehmen konnte. Mir war bewusst, was ich konnte und dies strahlte ich auch aus.

Ich hatte ausreichend Freunde mit denen ich viel unternahm. Es fehlte mir auch nicht an Hobbys, Geld und Anerkennung.

Man kann sagen : “Mein Leben lief richtig gut”.

 

Was mich aus der Bahn geworfen hat:

Mit der Geburt meines Sohnes änderte sich dann mein Leben gewaltig.

Denn kurz nach der Geburt trennte ich mich vom Vater meines Kindes und musste nun alles alleine bewältigen.

Zunächst gelang mir das auch noch gut. Die Bedingungen in meinem Job erlaubten es mir durchaus gut alles zu vereinen.

Doch ich wollte alles perfekt machen und glaubte, das auch zu schaffen. Ich vertraute auf meine bewährten Strategien und verausgabte mich total. Dazu warf mich dann noch der ganze emotionale Stress um, den mein Dasein als Alleinerziehende mit einem kleinen Kind mit sich brachte.

Damit bereitete ich den Weg in meinen Burn-Out. Plötzlich ging nichts mehr wie gewohnt! Dies stürzte mich in eine tiefe Verzweiflung.

In der Folge musste ich mich beruflich neu orientieren und verlor dann auch die Sicherheit eines gut bezahlten Jobs.

Ich musste dann mehrmals Phasen von finanziellen Problemen, körperlichen Schwächen und emotionalen Achterbahnen überstehen.

 

Was machte das alles mit meinem Selbstbewusstsein?

Mit jeder dieser tiefgreifenden Veränderungen ging auch eine Veränderung meines bisherigen Selbstwertgefühls einher.

Grundsätzlich vertraute ich zwar meiner Fähigkeit, mit solchen Krisen umzugehen.

Doch bisher ging das dann auch einfacher. Ich suchte mit meinem Verstand nach Lösungen, bis ich diese fand. Sobald ich eine Lösung hatte, begann der Aufstieg und meine Probleme lösten sich auf.

Das funktionierte nun so nicht mehr. Ich musste tiefer gehen, denn die gefundenen Lösungen funktionierten nicht immer. Jedes Scheitern kratzte massiv an meinem Selbstbewusstsein.

Ich war zutiefst verunsichert und mein Selbstvertrauen war im Keller.

 

Was ich dann tat:

Aufgrund meiner Ausbildung als Coach erkannte ich für mich selbst, dass ich mich intensiver um meine Gefühle kümmern musste.

Insbesondere ging es hierbei um meine Schwächen. Um all die unangenehmen Gefühle wie Unsicherheit, Angst, Schuld, Wut und ähnliches.

Ich musste durch das Tal der Tränen. Dazu musste ich mich mich all diesen Dingen beschäftigen, auch wenn ich manchmal am liebsten davongelaufen wäre.

So wurde mein Selbstbewusstsein qualitativ besser

Womit habe ich es geschafft?

Eine der wichtigsten Methoden, die mich lange Zeit begleitete, war die Schattenarbeit. Ich erkannte viele meiner verdrängten Anteile und begann bewusster mit ihnen umzugehen. Stück für Stück näherte ich mich diesen ungeliebten Teilen und begann sie auch für mich selbst anzunehmen.

Ich lernte einen neuen Umgang mit meinem inneren Kritiker. Wir beide haben inzwischen ein sehr angenehmes Verhältnis zueinander. Er unterstützt mich inzwischen, anstatt mich fertig zu machen.

Ich begegnete unglaublich vieler Glaubenssätze und begann die für mich nicht förderlichen Stück für Stück aufzulösen. Dieser Tanz um den Glauben und das Eintauchen in meine Schatten veränderte meine gesamte Identität.

Durch den Zugang zu meiner Spiritualität veränderte sich auch meine gesamte Bewertung. Meditation half mir, meinen Platz im Gefüge des Universums zu finden.

Mit Hilfe dieser Techniken und ein paar weiteren gewann ich durch diese Krise ein sehr viel tieferes Selbstbewusstsein.

Mein SELBST wurde mir wahrhaftig und ganzheitlich BEWUSST.

 

Was hat das alles mit dir zu tun?

Du hast dir meine Geschichte bis hierhin durchgelesen, also gehe ich davon aus, dass dich etwas an einer Geschichte berührt hat.

Damit du für dich auch etwas bewegen kannst und nicht nur im Zuschauermodus bleibst, habe ich ein paar Reflektionsfragen für dich.

  • Wie steht es gerade mit deinem Selbstbewusstsein?
  • Brauchst du die Anerkennung von außen?
  • Wie gehst du mit Fehlern und Schwächen um?
  • Was könnte für dich der nächste Wachstumsschritt sein?

Wenn du gerade spürst, dass du dein Selbstbewusstsein stärken möchtest, dann kannst du dazu gerne eine individuelle Selbstcoaching Übung anfordern.

Du beschreibst mir dann, wo du gerade stehst und womit du am meisten zu kämpfen hast. Daraufhin suche ich dich eine passende Übung heraus, die dich einen Schritt weiter bringt.

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3 Gedanken zu „Wie ich mein Selbstbewusstsein verlor und warum es danach qualitativ besser wurde

  1. Julia St Antworten

    Guten Tag.
    Ich finde es toll, dass du schon früh, sich damit auseinander gesetzt hast und es geschafft hast, all deine Schattenseiten zu verarbeiten.
    Ich bin 45 Jahre alt wie alt. Vor einem Jahr wollte ich mich aus 23jährigen, toxischen (wie es mir mittlerweile klar geworden) Ehe lösen und ein neues Leben mit meinen drei Kindern beginnen. Dann fiel ich in die Depression und mein Selbstvertrauen, meine Positivität (trotz dieser Ehe), meine fröhliche und offene Lebensart waren in einem Moment weg, an deren Stelle traten Dunkelheit, Selbsmordgedanken (darf ich nicht, da ich so etwas niemals meinen Kindern antue), ekelhaftes Selbstmitleid, kompletter Verlust von Selbstvertrauen und all diesen positiven Gefühlen wie Freude, Glück, Leichtigkeit. Seit dem beschäftigt mich jeden Tag nur die eine Frage, warum lebe ich, warum bekomme ich eine Depression in dem Moment, in dem ich mein Leben neu ordnen wollte. Ich habe einiges gemacht: bin in Therapie, habe mich auf den spirituellen Weg begeben und festgestellt, dass ich mich in einer Transformation befinde, die ich aber mittlerweile mit allen Mitteln verhindern will; Meditation, Yoga, Versuche inneres Kind zu heilen – und das Ganze bei einem 45 Stunden Job, Haushalt, unzähligen Terminen von Kindern, da nur ich alleine für meine Kinder verantwortlich bin, mein Mann kümmert sich um Fußball der Kinder, Arzttermine etc. nicht. Es hat nichts gebracht bzw. nur noch Schmerzen bereitet und noch tiefer in die Depression geführt. Ich frage mich nur, wie ich all die Jahre funktioniert habe, warum kann ich dieses Funktionieren nicht mehr. Ich kann es mir nicht leisten, einfach mal ein paar Monate Pause machen und mich aus dem Job zurückziehen. Es geht einfach nicht, denn ich musste mich immer nur auf mich selbst verlassen, also muss das auch irgendwie gehen. Trotz allem ist für mich ein Kraftakt jeden Tag aufzustehen. Manchmal wünsche ich mir, dass ich nicht mehr aufstehe, aber noch darf ich es nicht, da die Kinder mich noch brauchen. Ich kann mir nicht erklären, was mit mir los ist. Ich denke die ganze Zeit, dass ich zu alt bin für etwas Neues. Ich habe Angst den Rest meines Lebens alleine zu verbringen, denn Frauen ab 45 sind einfach unsichtbar – das merke ich auch selbst, wie unsichtbar ich für Männer geworden bin (deshalb habe ich es nicht geschafft, meinen Mann zu verlassen). Auf der anderen Seite will ich es dürfen, eine Frau zu sein – mit Gefühlen, all ihren Schwächen. Ich habe es so satt, immer die starke, abgeklärte Macherin zu sein, die Ihre Gefühle als Zeichen der Schwäche ansieht. Ich habe es tatsächlich in meiner Ehe gelernt, dass positive Gefühle nichts Gutes bedeuten, deshalb habe ich irgendwann diese abgeschaltet. Wo ist die ganze Zuversicht, Ziele, Wünsche geblieben, die ich vor meiner Depression hatte? Ich hätte gerne gewußt, was mein Problem ist, denn dafür hätte ich so wie früher nach einer Lösung gesucht. Ich weiß es nicht. Ich vermute, dass es ein sehr, sehr langer Weg sein wird. Ob es sich noch lohnt in meinem Alter diesen zu gehen, bezweifle ich. Mein Leben fühlt sich nach „vorbei“ an.
    Ich kann nur jedem raten, sich den Ängsten und Schattenthemen so früh wie möglich zu stellen, denn irgendwann ist es zu spät oder der Weg zu lang und zu schmerzhaft ist.

    Ich wünsche allen Lesern alles Gute!

    • Silke Brackert Autor des BeitragsAntworten

      Liebe Julia,

      bitte glaube nicht, dass es zu spät ist für dich!

      Ja, der Weg kann steinig und schwierig sein und fühlt sich oft so an, als ginge nichts mehr. Glaube mir, diese Tiefpunkte hatte ich auch.

      Ich kann dir kein Patenrezept verraten, was dich aus dieser Phase bringt, aber bei mir hat es die totale Akzeptanz und eine Art Hingabe in diese Situation bewirkt, dass ich danach dann Schritt für Schritt wieder da raus kam.

      Wenn es sich um eine Depression handelt, dann lass dir bitte helfen.

      Und du bist als Frau mit 45 nicht automatisch unsichtbar. So viele Frauen finden dann nochmal eine Beziehung und das auf einem ganz anderen Level. Auch ich durfte mit 52 Jahren nochmal eine ganz neue Beziehung beginnen. Doch davor steht die Auseinandersetzung mit deiner bisherigen Beziehung, die ja leider alles andere als gut gelaufen ist.

      Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du aus deinem aktuellen Loch heraus findest.

      Liebe Grüße
      Silke

  2. Sara Antworten

    Guten Tag 🙂
    Deine Geschichte hat mir etwas Mut gegeben und nun würde ich gerne versuchen, mein Selbst -bewusstsein und -vertrauen auch wieder zu stärken. Ich bin vor ein paar Monaten 18 geworden.
    Mein Problem zurzeit ist, dass ich mich immer mehr selbst in meine Gedanken einschließe, was die Anderen von mir denken könnten und ob alles richtig ist was ich tue. Ich merke, dass ich mich immer weniger gut in Gruppen integrieren kann und mich nicht traue mich zu öffnen z.B. in meiner neuen Fußballmannschaft und in meiner Klasse. Obwohl ich eigentlich ein sehr offener und freundlicher Mensch bin, fühlt es sich so an, als ob ich in mir gefangen wäre und nicht das zeigen kann, was ich eigentlich bin. Ich möchte mich öffnen und selbstbewusst auftreten, aber ich stehe mir selbst im Weg dabei. Mit 16/17 war ich super selbstbewusst und war mir in fast allem sicher, was ich tue.
    Irgendetwas hat sich verändert und ich weiß nicht, wie ich mein altes Selbstbewusstsein zurück holen kann.
    Im Fußball läuft es dementsprechend auch nicht gut, da dieser Sport Kopfsache ist und meine Psyche zur Zeit nicht so funktioniert, wie ich es gerne hätte. Das demotiviert mich noch dazu. Mich bedrückt auch die Frage, ob mein Studiengang überhaupt der Richtige ist und ob ich nicht vllt einen anderen Sport ausüben sollte, obwohl ich ein seit ich denken kann schon Fußball spiele und auch mal richtig gut war, bevor ich die Mannschaft gewechselt habe und älter wurde.

    Vielleicht gibt es eine Übung, oder einen Tipp, den ich bei mir anwenden könnte, um mein Selbstbewusstsein wieder zu pimpen. Wie gesagt, eig bin ich ein sehr offener und herzlicher Mensch, aber zurzeit bremst mich irgendetwas.

    Vielen lieben Dank!

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