Guten Morgen etailment-Leserinnen und Leser! Es gibt immer noch Menschen in der Branche, die Amazon modisch unterschätzen. Nicht so Rainer Hillebrand, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Otto Group. Bei der Präsentation der Jahresbilanz wird in einem Nebensatz klar, dass er die Otto Group mit rund 3 Milliarden Euro Umsatz bei Bekleidung in Deutschland online als Nummer 2 sieht. Davor? Nicht Zalando, sondern Amazon. Damit läge der Fashion-Umsatz von Amazon deutlich über der bisherigen "Pi mal Daumen"-Zahl von etailment.

Otto Group - Umsatz plus 10 Prozent:

Mit einem Plus von 10 Prozent im E-Commerce bleibt die Otto Group dynamisch, wenn auch ein bisschen unter dem Marktwachstum. Im Geschäftsjahr 2016/17 (Stichtag 28. Februar) reicht es europaweit für rund 7 Milliarden Euro E-Commerce-Umsatz. Hierzulande kommen 5 Milliarden Euro Umsatz zusammen.

12, 5 Prozent Online-Wachstum:

Der Branchenverband Bevh sieht das Online-Wachstum bei 12,5 Prozent. Dadurch wechselten 52,74 Milliarden Euro den Besitzer. Der gesamte Online- und Versandhandel übersprang erstmals die Grenze von 70 Milliarden Euro Brutto-Umsatz und steht inzwischen für fast 13 Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens. Auffallend: Multichannelversender (plus 19 Prozent) und Internet Pure Player (plus 20,6 Prozent) haben gegenüber den  Onlinemarktplätzen aufgeholt. Im klassischen Versandhandel wurden mit 4,4 MilliardenEuro eine Milliarde Euro weniger bewegt als im Vorjahr. Der Hoffnungsmarkt Online-Lebensmittel bringt gegenwärtig mit einem Umsatzplus von 26,7 Prozent rund 932 Millionen Euro auf die Waage, steht damit aber besser da als beispielsweise Tierbedarf (870 Millionen). Im Online-Modehandel hat sich Wachstum unterdessen verlangsamt.

Das "blaue Auge" von ANWR:

Mit einem "blauen Auge“ (ANWR-Vorstand Fritz Terbuyken) beenden die Händler im Verbund ANWR das Jahr 2016. Das Zentralregulierungsvolumen der ANWR Schuh erreicht 2016 816,3 Millionen Euro. Ein Minus von 3,4 Prozent. Für die angeschlossenen Händler endete das Jahr im Schnitt mit einem Minus von 1,8 Prozent. Zahlreiche digitale Initiativen sollen neue Trittsicherheit bringen. Dazu zählen die automatisierte Eintragung relevanter Unternehmensdaten auf zahlreichen Internetplattformen, Warentrading zwischen Schuhhändlern, digitale Regalverlängerung und ein Handels-Cockpit für bessere Analysen der Kundenströme, berichtet die TextilWirtschaft.

Tom Tailor will schlanker werden:

Tom Tailor muss sparen, will insgesamt rund 300 Filialen schließen, schreibt Fashion United. Die Zahlen des Hamburger Bekleidungskonzerns sind durchwachsen. Die Tom Tailor Group schaffte laut vorläufigen Zahlen ein Plus von 1,3 Prozent auf 968,5 Millionen Euro. Dank der Dachmarke Tom Tailor, deren Erlöse um 5,6 Prozent auf 665,6 Millionen Euro stiegen. Bei Bonita sank der Umsatz um 7,0 Prozent auf 303,0 Millionen Euro. Am Ende bleibt ein Nettoverlust von rund 73 Millionen Euro. Auch wegen hoher Sanierungskosten. In den Ausbau des Online-Geschäfts und die IT will man weiter investieren.

INTERNATIONAL

Zwei Player beherrschen den E-Commerce-Markt in China:

Rund 57 Prozent Marktanteil für die Alibaba-Plattform TMall, knapp 25 Prozent Marktanteil für JD.com. Laut Zahlen von der iResearch Consulting Group ist der E-Commerce-Markt in China ganz schön übersichtlich. Amazon kommt hier übrigens auf 0,8 Prozent.

Walmart wächst um 29 Prozent im E-Commerce:

Walmart wächst im vierten Quartal weltweit um 1 Prozent auf 130,9 Milliarden Dollar Umsatz. Der Gewinn liegt bei 3,8 Milliarden Dollar. Deutlich weniger als bislang, wegen Sonderbelastungen und weil mehr Geld in digitale Investitionen wanderte. Der E-Commerce-Umsatz stieg um 29 Prozent, Neuerwerbung Jet.com inklusive. Die Hintergründe erklärt das Handelsblatt.

Macy`s schwächelt:

Schlechte Zeiten für Macy`s: Der Umsatz der traditionsreichen Warenhaus-Kette sank im zurückliegenden Quartal um 3,5 Prozent auf rund 8,5 Milliarden Dollar. Die weiteren Aussichten trübe. Rund 100 Filialen werden geschlossen. Weitere Zahlen nennt Retail Dive.

Amazon liefert aus Restaurants in Las Vegas:

Prime-Kunden von Amazon können sich jetzt auch in Las Vegas aus Restaurants ihr Essen liefern lassen. Rund 100 Küchen machen mit. Mit seinem Dienst "Amazon Restaurants" könnte der Online-Riese eines fernen Tages auch Lieferhelden und Co hinwegfegen. 

TRENDS & FAKTEN

Überblick zur Start-up-Szene:

Mit dem StartupSpot Rhein-Main bietet eine Plattform nun einen Überblick über die Start-up-Szene der Rhein-Main-Region. Die Plattform soll einen schärferen Blick auf Start-ups ermöglichen und liefert Infos zu Modellen, Mitarbeitern und Branchen. Das Konzept basiert auf dem 2014 gegründeten Hamburg Startup Monitor, einer Datenbank, die derzeit 640 aktive Start-ups aus der Gründerstadt Hamburg führt.

Amazon Fire TV Stick mit Alexa:

In den Amazon Fire TV Stick für das Streaming von TV-Inhalten wird nun die Sprach-Software Alexa eingebaut. Damit lässt sich die Glotze auch per Sprache steuern und liefert Antworten auf Fragen, wie man es von Amazon Echo kennt. Die können auch visuell auf dem TV angezeigt werden. Denkbar sind künftig auch Bestellungen per Spracheingabe über den Stick.

Zahl des Tages:

Im Durchschnitt bieten Online-Shops den Kunden 6,1 Zahlungsmöglichkeiten. Das zeigt eine Payment-Studie des ECC Köln. Die Konsumentenlieblinge Rechnung und PayPal werden am häufigsten neu integriert. Etwa jeder Zweite der befragten Onlinehändler arbeitet mit einem Payment Service Provider zusammen oder plant dies.

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