Amerikas 45. Präsident Donald Trump gilt als Freund der Ölindustrie. Unter seinem Vorgänger Barack Obama angestoßene Initiativen für mehr Ökostrom oder die Förderung von lokal emissionsfreier Elektromobilität sollen demnächst deutlich zurückgefahren oder sogar gestoppt werden. Eine Rückbesinnung der USA auf dreckige Kohle und lasche Umweltgesetze könnte dramatische Folgen für die Welt haben. Die Mitgliedschaft von Tesla-Chef Elon Musk in einem Beratungsgremium für Wirtschaftsfragen des neuen US-Präsidenten hat daher bei vielen für Unverständnis gesorgt.
Der Elektroauto-Pionier hat bereits mehrere Treffen mit Trump und seinem Team absolviert. Anders als der Chef des Online-Fahrdienstvermittlers Uber, Travis Kalanick, will er trotz zahlreicher Meinungsverschiedenheiten mit Trump weiter an der Beraterrunde teilnehmen. Kalanick hatte vergangene Woche aufgrund der umstrittenen Einreisepolitik der neuen Regierung erklärt, nicht mehr an dem Gremium teilzunehmen. Elon Musk hat nun auf Twitter dargelegt, warum er es dem Uber-Chef nicht gleichtut.
Musk erklärte, dem aktuellen US-Präsidenten vorerst weiter Feedback zu Themen geben zu wollen, die seiner Ansicht nach wichtig für das Land und die Welt sind. Die Teilnahme an dem Beratungsgremium bedeute nicht, dass er mit dem Vorgehen der Regierung einverstanden sei. Ihm gehe es vor allem darum, den Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung sowie die Besiedelung anderer Planeten voranzutreiben. Dies sei nicht nur eine inspirierende Vision für die Zukunft, sondern auch Garant für „hunderttausende Jobs“. Er sei daher überzeugt, dass ein Austausch mit der Trump-Regierung mehr Gutes tun als Schaden anrichten könne.
kritGeist meint
Musk handelt wahrscheinlich nach dem Motto: „Freunde nah´, Feinde noch näher“ ;-)
Ich persönlich denke, was Trump angeht, ist das der bessere Weg, anstatt ihn offen zu kritisieren & später einen schlechteren Stand zu haben, das sorgt nur für noch mehr Widerstand. Nur so kann Musk seine Vorstellungen & Visionen präsentieren & zeigen, dass E-Mobilität & Energieerzeugung funktioniert & auch, wie erwähnt, neue (ehemalige) Jobs schafft – Und der Wandel ist weltweit da, egal ob Trump sich dem verweigert oder nicht, auch in Hinsicht auf Konkurrenzfähigkeit & Zukunftsaussichten der bisherigen US-Autoindustrie. Trump ist & bleibt ein Bussinessman & will gute Geschäfte machen & das kann er weiterhin mit einer zukunftsfähigen Industrie. Und USA kann wieder „grate“ werden, wenn sie technolog. auch weiterhin die Führung haben, Öl & Kohle wird das kaum leisten können!
Dr.M. meint
Man kann das Engagement von Musk entweder negativ sehen (er will sich die Aufträge der NASA und damit der Regierung für SpaceX und den Federal Tax Credit für Tesla sichern) oder man sieht es positiv (besser einer wie er berät auch und Trump hört nicht nur auf alt-right Leute).
Was dann wirklich das Motiv von Musk war, tja, das wird die Zukunft zeigen. Immerhin haben sich SpaceX und Tesla jetzt auch an der Klage gegen das generelle Einreiseverbot von Trump beteiligt.
Und wenn Trump sieht, dass man mit zumindest umwektfreundlicheren Autos und mit Solarzellen und Stromspeichern Arbeitsplätze in den USA sichern und schaffen kann, dann wird es ihm herzlich egal sein, ob damit „nebenher“ auch noch der CO2 Ausstoss gesenkt wird. Insofern ist es schon richtig, dass Musk ihm das vor Augen führt.
Stellt sich nur die Frage, was man als Europäer macht: Kauft man einen in den USA hergestellten Tesla und hilft so indirekt auch Trump, indem der dann sagen kann, dass er ganz alleine als GröPraZ (Grösster Präsident aller Zeiten, Zitat aus der heute-show) that God ever created die USA, die Arbeitsplätze und die Welt im Alleingang gerettet hat? Damit er dann in vier Jahren am Ende auch noch wiedergewählt wird? Hmmm, gute Frage.
Noch gibt es ja keine Gigafactory 2 in Europa, und selbst wenn die Entscheidung über den genauen Standort bald fällt, wird es noch mindestens drei Jahre dauern (vgl. Bauzeit Gigafactory 1), bis diese läuft und hier Arbeitsplätze in der Produktion schafft und sichert.
Muss also wohl jeder selbst entscheiden und mit sich ausmachen.
kritGeist meint
„Stellt sich nur die Frage, was man als Europäer macht:…“
Entscheidend sollte vielleicht eher sein: Will ich mich, als einzelner oder gemeinsam als Europäer, an der Zukunftsentwicklung beteiligen oder nur aufgrund polit. Entwicklung den Trend mit ausbremsen. Trump denkt vielleicht in Wahlperioden, so wie v.a. Merkel & Konsorten, Musk dagegen in Jahren – Jahrzehnten & dem Bsp. sollte man folgen, unabhängig der polit. Richtung. Ich empfehle dazu die Biografie von Musk :-) – Wenn man kurz vor dem Tode steht, überlegt man/frau sich schon, wie will man die Welt verlassen & das ist der Hauptantrieb von Musk & er wird hoffentlich noch lange da sein, im Vergleich zu Trump.
Peter W meint
Elon Musk versucht nur seine Interessen durchzusetzen. Ich denke er will am Ball (Präsidenten) bleiben um die eventuell nachteiligen Vorstellungen der neuen Regierung zu seinen Gunsten beeinflussen zu können. Der Typ ist ja nicht blöd und wirft gleich die Flinte ins Korn. Er hat riesige Investitionen getätigt und ein Umschwenken zur alten Auto-Industrie mit fetten 8-Zylindern würden seine Geschäfte gefährden.
Sparer meint
Elon Musk for president!
Christoph meint
Wäre ja durchaus nett, er kann aber nicht Präsident werden. Zumindest nicht in den USA.
Martin meint
Okei, dann aber Elon for Bundeskanzler!
Fritz! meint
Und er kann sogar (ein wenig) Deutsch.
Das was die Merkel von sich gibt, kann er mit Sicherheit besser. Gerade im Bereich Umwelt halte ich ihn für um Potenzen glaubwürdiger.
Savonarola meint
Was hat ein SUV-Monstrum vom Kaliber des Model X mit dem „Bereich Umwelt“ zu tun? Dieses Verständnis von „Nachhaltigkeit“ ist pervers. Ich finde das, was er auf die Beine gestellt hat ja auch faszinierend und ich hoffe, dass er damit Erfolg hat, aber bitte nicht den Unsinn wiederholen, es handle sich dabei um umweltfreundliche Mobilität. Umweltfreundliche Mobilität ist Laufen und Radfahren. Alles andere ist nur mehr oder weniger umweltbelastend. Wir in den sog. entwickelten Ländern werden, ob es uns passt oder nicht, die Komfortzone verlassen müssen, wenn wir diesen Planeten für alle demnächst 9 Mrd. Menschen als lebenswerten Ort erhalten wollen. Individuelle motorisierte Mobilität ist ein Luxus, keine Notwendigkeit! Selbst ein zehn Jahre alter Dacia ist angesichts der globalen Realität ein Luxus, keine Notwendigkeit!