Content Marketing

Meaningful Brands Studie: 60 % der produzierten Markeninhalte sind schlecht oder irrelevant.

Content Strategie, Content Distribution, Content Marketing, Marketing-Automation, Social Media Inhalte….die Liste der Buzzwords ist lang. Marken und Unternehmen investieren mehr Ressourcen und Budgets in die Produktion von Inhalten. Weg vom Markschreier hin zum Kundenversteher und Problemlöser. Die Initiativen sind richtig und notwendig. Bei den Ergebnissen und produzierten Inhalten sieht es hingegen noch anders aus. Zumindest sind das die Ergebnisse der Meaningful Brands Studie der Havas Group. Die Content-Qualität und Distribution der meisten Inhalte ist schlecht.

Viel Content mit wenig Qualität

Bildquelle Flickr: Fotograf Till Westermayer – Meaningfull (CC BY-SA 2.0)

60 % der produzierten Markeninhalte sind für Menschen geringwertig oder irrelevant. Das ist erstmal eine Ansage. Sie ist aber durchaus berechtigt und zeigt in welchem Dilemma sich viele Marken befinden. Wir haben den berüchtigten Content Shock, unsere Aufmerksamkeitsspanne sinkt immer weiter und Marken fehlen die Ressourcen und Budgets für die Produktion von hochwertigen Inhalten.

Da aber Inhalte für die Kommunikation entscheidend sind, werden sie produziert und verbreitet. Ob die Qualität stimmt oder nicht. Falsche Ansprache? Egal, raus damit. Ein Treiber für solch ein Verhalten sind soziale Netzwerke. Facebook, Instagram und Twitter animieren nicht nur Nutzer zum Teilen von Inhalten, sondern auch Marken und Unternehmen. So wird schnell eine Anzahl von Social Media Inhalten definiert, die pro Monat veröffentlicht werden soll. Die Vorgabe ist nicht die Content-Qualität. Es geht um eine bestimmte Anzahl von Inhalten.

Gleiches sehen wir in Blogs. Anstatt Inhalte strukturiert zu erstellen und bestehende Inhalte zu optimieren, müssen jede Woche mindesten zwei Blogartkel verfasst werden. Marken und Unternehmen stellen sich hiermit selber ein Bein und verschwenden Ressourcen und Budgets. Und das ohne Ergebnis.

Wenn die Empfänger 60 % der Inhalte für irrelevant halten, hätte man sie auch nicht produzieren müssen. Im Gegenteil. Die Produktion solcher Inhalte sorgt eventuell für schlechte Nutzererlebnisse.

Meaningful Brands - Unternehmen niedrige Content-Qualität

Ressourcen effizient einsetzen

Ressourcen und Budgets sind nur dann sinnvoll investiert, wenn sie auf eine Steigerung der Content-Qualität einzahlen. Content-Produktion ist keine Fließbandarbeit. Marken müssen auch nicht zu Publishern werden (zumindest die meisten). Sie müssen ihre eigene Content-Strategie und die Umsetzung der Strategie überdenken. Die Anforderungen an Inhalte, beziehungsweise die Erwartungen der Empfänger sollten allen bekannt sein. Inhalte müssen unterhalten, informieren, Probleme lösen und je nach Inhalt über eine emotionale Ansprache verfügen. Das Problem ist nicht das Verständnis. Die Umsetzung ist das Problem. Inhaltlich und technisch.

Legt man mehr Wert auf die Qualität, fällt auch die Distribution leichter. Auch hier haben Marken und Unternehmen aufgerüstet und verbreiten Inhalte auf den unterschiedlichsten Kanälen. Das hilft aber nur dann, wenn die richtigen Zielgruppen mit den richtigen Inhalten erreicht werden. Eine gute Distribution löst nicht das Problem von schlechten Inhalten.

Was sind die bedeutungsvollsten Marken? Auf Platz 1 liegt Google. Auf den nächsten Plätzen folgen PayPal, WhatsApp und YouTube. Alles Tech-Unternehmen. Laut Meaningful Brands wäre es den Befragten egal, wenn 74 % der Marken, mit denen sie Berührungspunkte haben, verschwinden würden. Diesem Trend können wir nicht mit irrelevanten Inhalten gegenübertreten. Marken müssen auch aufhören den Alibi-Helfer zu spielen. Warum stehen Google und Co. auf den vorderen Plätzen? Weil sie neue Wege gehen, unseren Alltag erleichtern und uns unterhalten.

Meaningful brands - bedeutungsvollste Marken 2017

Wenn Inhalte keinen Effekt bei den Empfängern verursachen, dann können noch so viele Artikel, Videos und Co. produziert werden. Die Wahrnehmung werden sie nicht beeinflussen. Sie werden durch Desinteresse abgestraft und verschwinden im digitalen Nirvana.

via Absatzwirtschaft

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

  1. Hi,
    danke jedenfalls für einen tollen Artikel. Klar, dass die Content-Erstellung nicht die einzige Maßnahme in Ihrem Kundenbindungspaket sein soll. Ein klügerer Weg: die Kunden in die Gestaltung des Brands miteinbeziehen. Wie es geschehen kann, erzählt der Ratgeber hier https://weprint.avery-zweckform.com/blog/konsumenten-ins-marketing-einbinden . Man muss seine Konsumenten nicht nur ansprechen, sondern richtig in den Markenumfeld integrieren, so dass Ihre Marke zu einem richtigen Treffpunkt wird.

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