Die großen Ikonen der Warenhausketten in den USA bröckeln immer schneller. Auch das Weihnachtsgeschäft war alles andere als heilsam. Ein Warnsignal auch für den hiesigen Handel. Denn die Klassiker leider immer mehr unter Amazon. Der Online-Riese baut seine Dominanz aus. Wie weit er damit bereits ist, zeigen drei Charts.

 

Wie massiv der klassische Handel in den USA inzwischen an den Onlinehandel verloren hat, zeigt eine Grafik auf FiftyThirtyEight: Trotz steigender Handelsumsätze gehen die Umsätze in den Warenhäusern massiv zurück, online geht dagegen das Geschäft gewaltig aufwärts.

Das liegt natürlich nicht an Amazon allein. Schließlich kannibalisieren sich klassische Händler zunehmend selbst mit digitalen Angeboten. So liefert beispielsweise Walmart ab einem Einkauf von 50 Dollar kostenlos nach Hause.  

Aber: Das Geschäft schöpft vor allem Amazon ab. Ein Blick auf die Marktanteile in der Weihnachtssaison lässt das Geschäft der Verfolger wie mögliche Rundungsfehler erscheinen, zeigen die Zahlen von Slice Intelligence

Wie bedroht auch diese Online-Angebote sind, zeigen Daten der Forscher von Raymond James Research zum Suchverhalten der Kunden. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft hat Amazon seine Bedeutung als Produktsuchmaschine nochmals ausgebaut und liegt inzwischen deutlich vor Suchmaschinen wie Google und Bing. Die haben seit 2014 die Hälfte der Suchanfragen zu Produkten eingebüßt. Damit aber verlieren die Wettbewerber immer mehr den Zugang zu den Kunden.   

Noch bedrohlicher: Die Händler verlieren den Kontakt zu den jungen Kunden. In der Gruppe der 18- bis 29jährigen liegt Amazon als Produktsuchmaschine mit weitem Abstand vorne. 62 Prozent dieser Altersgruppe suchen zuallererst bei Amazon.

Hinzu kommt: Das Prime Programm von Amazon gewinnt immer mehr Zulauf. Von mehr als drei Millionen neuen Mitgliedern während des Jahresendspurts ist die Rede,  sie dürften die Zahl der Mitglieder am Loyalty-Programm auf über 50 Millionen in den USA gehoben haben.



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