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Black Friday und Cyber Monday Rettet mich vor dem Shopping-Irrsinn!

Am Black Friday und Cyber Monday gibt es online viele Schnäppchen. Manche Händler locken aber gleich wochenlang mit Sonderangeboten. Wer blickt da noch durch? Und worauf sollte man achten?
Cyber-Monday-Angebote in einem Onlineshop

Cyber-Monday-Angebote in einem Onlineshop

Foto: JUSTIN SULLIVAN/ AFP

Klar, der alte Wäschetrockner tut es wohl noch eine Weile. Aber wenn ein neuer so billig ist? 50 Prozent Rabatt werden mir auf der Seite eines großen Online-Händlers versprochen, Hunderte Euro könne ich bei dem Preis sparen. Da zögert man nicht lange, da schlägt man zu. Schließlich ist Black Friday oder Cyber Monday oder sonst irgendetwas, auf jeden Fall Schnäppchenwoche. Wie schon in der Woche davor.

Seit einigen Tagen muss ich mich nun schon solchen Verlockungen stellen. Online-Shops und Offline-Händler bombardieren mich mit Werbe-E-Mails und Postwurfsendungen. Für mich als dem Konsum zugeneigten Verbraucher beginnt damit eine schwere Zeit, in der ich mich immer wieder neue Verlockungen stellen muss.

Und so bald wird das nicht aufhören. Dabei sollten Black Friday und Cyber Monday eigentlich nur zwei Tage sein. Sie gehören zu jenen amerikanischen Pseudo-Feiertagen, die sich wie etwa Halloween schleichend auch im Rest der Welt breitgemacht haben.

Wo kommt das her?

Ihren Ursprung haben die beiden Shopping-Feiertage in den USA. Das amerikanische Erntedankfest - Thanksgiving - ist ein landesweiter Feiertag, der immer am vierten Donnerstag im November gefeiert wird. Den darauf folgenden Freitag nutzen die Amerikaner traditionell gern als Brückentag - und für die ersten Weihnachtseinkäufe.

Seit den Sechzigerjahren wird er als Black Friday bezeichnet. Woher die Bezeichnung stammt, ist unklar. Möglicherweise vom Anblick der Menschenmassen, die sich durch die Einkaufsstraßen wälzten. Vielleicht aber auch von den schwarzen Zahlen, die Händler an diesem Tag schreiben.

Die Kunden wiederum kommen mittlerweile auch wegen der Sonderangebote, die es nur an diesem Tag gibt. So ist das Black-Friday-Wochenende zum Wirtschaftsfaktor geworden, 2015 nahm der stationäre Handel in den USA knapp 51 Milliarden Dollar ein.

Shopping-Event (Symbolbild)

Shopping-Event (Symbolbild)

Foto: Alex Cruz/ dpa

Online will auch seinen Anteil

Von diesem Umsatz wollen längst auch die Betreiber von Online-Shops ihren Teil abhaben. Deshalb folgt auf den Black Friday seit einigen Jahren der Cyber Monday, der Schnäppchentag der Onlinehändler. Zumindest war das bisher so.

Aus den Angebotstagen von einst sind mittlerweile Angebotswochen, nein, fast Schnäppchen-Monate geworden. So wird die US-Handelskette Walmart ihre Cyber-Monday-Angebote in diesem Jahr nicht am Montag, sondern schon am Samstag online stellen. Damit ist Walmart freilich schon fast spät dran.

Amazon-Versandzentrum

Amazon-Versandzentrum

Foto: Jeff Spicer

Aus Tagen werden Wochen

Amazon etwa hat in Deutschland und den USA am 15. November einen "Countdown zur Cyber-Monday-Woche"-Woche gestartet. Auf die folgt jetzt die "Cyber Monday Woche" mit dem Black Friday und dann schließlich der echte Cyber Monday. Statt zwei Tage lange beackert das Unternehmen seine Kunden also mehr als zwei Wochen lang mit Sonderangeboten.

Und damit dürfte der Schnäppchensturm längst noch nicht vorübergezogen sein. In den USA will der Konzern seine Angebotswochen sogar bis zum 22. Dezember durchziehen. Länger geht wohl nicht, die Einkäufe sollen ja auch noch rechtzeitig zum Fest bei den Kunden sein. Dazu, wie lange es in Deutschland weitergehen soll, macht das Unternehmen keine Angaben.

Ich kann nur hoffen, dass es nicht allzu lange sein wird. Sonst werde ich noch öfter so enttäuschende Erkenntnisse haben wie heute. Der Wäschetrockner nämlich, für den mir das Shoppingportal üppige 510 Euro Ersparnis vorrechnet, ist bei der Konkurrenz zwar teurer. Doch der Preisunterschied hält sich mit rund 60 Euro dann doch in Grenzen. Gut, dass ich mich vor dem Klick auf "Kaufen" informiert habe.

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