Netflix kauft weltweite Rechte an russischer Serie

Streamingdienst Netflix kauft zum ersten Mal globale Rechte an russischer Serie

Der US-amerikanische Streamingdienst Netflix kauft laut RBC zum ersten Mal die globalen Rechte an einer russischen Serie. Die Kriminalserie Maschor (russisch: Мажор) mit zwölf Folgen wurde von „Sreda“ produziert und im Dezember 2014 im russischen „Ersten Kanal“ ausgestrahlt. In Russland war die Serie ein Riesen-Hit. Die Zuschauerquote erreichte Höchstwerte bis zu 27,6 Prozent. Bisher ist nicht bekannt, wie viel Netflix für die Rechte bezahlt hat.


Netflix will die Serie noch im Herbst 2016 unter dem Titel „Silver Spoon“ ausstrahlen. Es ist die erste russische Serie, die Netflix unverändert und weltweit anbietet. Der Gründer der Produktionsfirma Sreda, Alexander Zekalo, erklärte gegenüber RBC, dass die Serie im russischen Originalton mit Untertiteln zur Verfügung stehen wird. Zekalo sagte, dass die Serie „zu internationalen Marktpreisen“ verkauft wurde. Die genauen Zahlen wollte er nicht nennen. Der Deal sei jedoch „ein Grund, auf die Ergebnisse der eigenen Arbeit stolz zu sein und sich Mühe zu geben, hochwertige Filme zu produzieren“. Ein Experte einer anderen Produktionsfirma vermutet, dass Netflix „ordentliches Geld“ für die Nutzungsrechte bezahlt hat.

US-Remake und weitere Verhandlungen mit Netflix

Alexander Zekalo erzählte zudem, dass seine Produktionsfirma derzeit weitere Verhandlungen mit Netflix führt. Der Streamingdienst zeigte laut Zekalo Interesse an den Serien „Sarantscha“ (russisch: Саранча), „Farza“ (russisch: Фарца) und „Metod“ (russisch: Метод). Darüber hinaus sei eine Produktionsfirma interessiert, ein US-amerikanisches Remake von „Maschor“ zu produzieren. Zekalos Produktionsfirma selbst kaufte zuletzt Lizenzen für die BBC-Serie „Life on Mars“, aus der die russische Serie „Obratnaja Storona Luny“ (russisch: Обратная сторона Луны) entstanden ist.

Der Produktionschef des russischen Fernsehkanals NTW, Timur Weinstein, bezeichnet den Verkauf als „große Errungenschaft für den russischen Markt“. Noch sei es jedoch zu früh, um über das Resultat des Deals zu sprechen. Es bleibe abzuwarten, „inwiefern die verkaufte Serie international erfolgreich sein wird“, erklärte Weinstein gegenüber RBC. Die Serie könne zum „Präzedenzfall“ werden, der über die zukünftige Popularität von russischen Serien entscheidet.

Streamingdienst Netflix

Netflix wird derzeit in rund 190 Ländern angeboten. Bisher fehlen Nordkorea, China, Syrien und die Halbinsel Krim. Der russische Ableger ist im Januar 2016 gestartet. Nach Informationen des britischen IT-Analyseunternehmens Ovum könnte der US-amerikanische Streamingdienst bis 2020 rund 200 Millionen Abonnenten erreichen. In Nordamerika entfällt zu Stoßzeiten ein Drittel des gesamten Web-Traffics auf Netflix. In anderthalb Jahren könnte Netflix bereits 20 Prozent des weltweiten Web-Traffics einnehmen, schätzt das kanadische Forschungsinstitut Sandvine.

[accordion open_icon=”chevron-up” closed_icon=”chevron-down”] [/su_spoiler]Quelle: re:publica 15, flickr.com, Helge Thomas (CC BY 2.0)[/su_spoiler]