Zum Inhalt springen

Studie zu Technik als "Zeitfresser" 20 Arbeitstage verplempert

Heute mal wieder genervt am Drucker gestanden, weil das Ding nicht druckt? Schon oft geflucht, dass man die Arbeit ohne den Ärger mit der Technik längst fertig hätte? Eine Studie zeigt, wie viel Zeit wirklich draufgeht - zumindest gefühlt.

10.000 Minuten oder 20 Arbeitstage - so viel Zeit vertrödeln deutsche Angestellte eigenen Angaben zufolge im Büro im Schnitt pro Jahr, weil sie sich mit der Technik in ihrem Unternehmen herumärgern. Das hat das Marktforschungsinstituts Censuswide in Zusammenarbeit mit einer Firma für Bürobedarf ausgerechnet.

Die größten Zeitfresser im Schnitt pro Tag:

Textdokumente oder Bilder suchen, die in einem unübersichtlichen Wust von Dateiordnern "versteckt" sind: fast 22 Minuten.
Warten bis der Drucker hochgefahren und "warm geworden" ist: fast acht Minuten.
Dokumente ausdrucken: neun Minuten.

Damit ergibt sich als Bilanz am Ende eines Arbeitstags: rund 38 Minuten verplempert.

Die Zeitverschwendung habe verschiedene Ursachen, heißt es in der Studie. Das gravierendste Problem sei die unübersichtliche Ablage von Dokumenten. Jeder dritte Befragte gab an, Zeit dabei zu verlieren. Ein weiterer, großer Zeitfresser: lahmes Internet. Darüber klagte ebenfalls jeder Dritte.

Das Unternehmen Censuswide hatte für die Studie 6045 Bürokräfte aus verschiedenen Branchen in neun Ländern Europas befragt, davon 1015 in Deutschland. Sie sollten selbst einschätzen, wie viel Zeit sie wegen Technikproblemen verlieren und warum. Auftraggeber war die Firma Sharp Business Systems - ein Anbieter von Büroausstattung, der die Ergebnisse durchaus eigennützig interpretiert.

Klar, die Technik ist schuld

Das Problem seien veraltete, fehlerhafte Geräte. Unternehmen sollten lieber neue kaufen. Das steigere die "Effizienz der Teams", hieß es von der Firma. Man berief sich auf das Votum der Befragten: Jeder Zweite meinte, dass er mit aktuellerer Technik besser arbeiten würde.

Klar, die Technik ist schuld, wenn es nicht so läuft. Oder liegt es an den mangelnden technischen Fähigkeiten der Mitarbeiter? In der Studie gab immerhin jeder Fünfte zu, dass er nicht wisse, wie die Software der technischen Geräte funktioniere.

Rund jeder Zehnte meinte, er kenne sich nicht mit Druckern und Scannern aus, fast so viele wissen nicht, wie sie eine Videokonferenz starten. Andere Mitarbeiter sind da versierter - und verlieren Arbeitszeit, weil sie überforderten Kollegen helfen.

Jeder vierte Befragte verbummelte der Studie zufolge Zeit, weil er andere Mitarbeiter beim Bedienen von Druckern oder Scannern unterstützte. Fast genauso viele coachten Kollegen, die nicht mit der Technologie für Videokonferenzen zurechtkamen.

Nennenswerte Unterschiede zwischen Frauen und Männern, die anderen helfend zur Seite standen, gab es dabei übrigens nicht. Immerhin: Fast 15 Prozent der Befragten sagten, dass sie gar keine Zeit wegen Technikproblemen verschwenden.

fok