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02_Jay Barker_Tom Kirschbaum_Maxim Nohroudi Jay Barker (CTO, links), Tom Kirschbaum (COO, mitte) und Maxim Nohroudi (CEO) von Allygator Shuttle wollen durch die Städte shutteln.

Wie sieht die Zukunft städtischer Mobilität aus? Eine Antwort auf diese Frage wollen die Macher von Allygator Shuttle mit ihrem neuen Fahrservice geben. Die Idee: Passagiere bestellen ihre Fahrt per App, werden durch qualifizierte Fahrer direkt von ihrem Standort abgeholt und zum Ziel gebracht. Dabei teilen sie sich den Shuttlebus mit anderen Fahrgästen. Ein Algorithmus berechnet den schnellsten Weg durch die Stadt. So sollen Wartezeiten und Staus vermieden werden. Ab Freitag wird zunächst an den Wochenenden im inneren Berliner S-Bahnring getestet und bald sollen weitere Städten folgen – auch außerhalb Deutschlands.

Weltweites Franchise-Unternehmen

„Unser Ziel ist es, eine Alternative zum eigenen Auto zu schaffen, denn die Mobilität befindet sich aufgrund neuer Technologien und steigender Ansprüche der Kunden gerade in einem enormen Wandel“, sagt Maxim Nohroudi, CEO und Mitgründer des Startups Door2Door, das Allygator Shuttle betreibt. Nohroudi sieht die Shuttles als „sinnvolle Ergänzung“ zum öffentlichen Nahverkehr.

Sein Mitgründer und COO Dr. Tom Kirschbaum erklärt: „Damit andere Verkehrsunternehmen den Shuttle-Service selbst in ihren Städten einführen und betreiben können, stellen wir alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung.“ So soll ein weltweites Franchise-Unternehmen entstehen. Duisburg, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin, Lissabon und Kopenhagen sollen bereits ihr Interesse angemeldet haben. Sie würden dann den On-Demand-Shuttle selber betreiben, Door2Door würde alles Notwendige zur Verfügung stellen und dafür eine Lizenzgebühr erhalten.

Niemals große Umwege

Beim Shuttle-Service sollen nur feste Fahrer mit Personenbeförderungsschein eingesetzt werden, die  vom Startup ausgesucht werden. Das sind oft ehemalige Taxifahrer. Nohroudi: „Wir wolle nur richtig gute Fahrer haben. Sie bekommen bei uns faire Bezahlung – über Mindestlohn hinaus.“ Die Fahrzeuge sind derzeit angemietet oder wurden von Autoherstellern zur Verfügung gestellt.

Auf dem Weg zum Ziel sollen weitere Mitfahrer mitgenommen werden. Kleine Schlenker wird es auf der Fahrt geben, aber niemals große Umwege. Das Startup verspricht, dass es dem Mitfahrer in der App vor seiner verbindlichen Buchung verbindlich angibt, wie lange er bis zur Abholung wartet, wie lange die Fahrtdauer ist und welchen Preis er bezahlt. Derzeit ist nur Barzahlung möglich, das soll sich schon bald ändern. Dann wird auch per App bezahlt. Die durchschnittliche Wartezeit betrug in ersten Tests zwischen fünf und sieben Minuten.

5.Abholung
5.Abholung So sieht es in der App aus.

Große Ziele für Umwelt und Städte

Die Macher von Allygator Shuttle sind gleichzeitig Gründer von Ally, der Mobility-App. Diese Anwendung zeigt den schnellsten Weg durch die Stadt und berücksichtig dabei den öffentlichen Nahverkehr, Car-Sharing, Taxis oder Fußwege. Nohroudi: „Ally hat uns seit 2014 wichtige Daten geliefert, anhand derer wir in vielen Städten analysieren konnten, wo ein ,On-Demand-Shuttlebus‘ Sinn macht.“ In Zukunft wird der Allygator Shuttle in der Ally-App mit drin sein.

Die Zukunft datengetriebener, städtischer Mobilität sieht für die Shuttle-Betreiber so aus: Ressourcen gemeinsam nutzen, Verkehrsaufkommen verringern, Umweltbelastung senken, auf individuelle Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen. Und das alles zu einem günstigen Preis bei hohem Komfort. 10 Cent soll der Kilometer kosten. So günstig fährt man in Berlin nicht mal mit der U-Bahn.

Foto: Door2Door