SB-Großhändler Selgros will sein Russlandgeschäft ausbauen

Selgros plant bis 2020 den Bau neuer Filialen in Russland

Das deutsche Selbstbedienungs-Großhandelsunterhmen Selgros plant, sein Russlandgeschäft auszubauen und nach zweijähriger Pause mehrere neue Filialen in Russland zu eröffnen.

Das sagte der Generaldirektor des Unternehmens in Russland, Michael Zipfel, am Dienstag, den 23. August gegenüber Journalisten (es berichteten unter anderem TASS und Gazeta.ru). Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Riedstadt wolle bis 2020 seine Verkaufsfläche mehr als verdoppeln und 20 Geschäfte in Russland haben, gab Zipfel bekannt. Derzeit sind es laut Firmenwebsite acht.

Schon im Dezember 2016 soll eine neue Filiale bei Tula eröffnen, im nächsten Jahr dann zwei weitere Läden, einer davon in Odinzowo bei Moskau.

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Wegen Wirtschaftskrise in Russland zwei Jahre keine Expansion

Seit 2014 habe das Unternehmen wegen der Krise in Russland sein Netz nicht weiter ausgebaut, erklärte Zipfel (ein Interview mit ihm finden Sie auch hier bei “100 Fragen, 100 Antworten zum Russlandgeschäft” der AHK Russland von 2015 – S. 34ff). Man sei aber immer bereit gewesen, zu investieren, jedoch habe man nicht die gewünschten Grundstücke erhalten, weil die Besitzer nicht in der Krise verkaufen wollten.

Nun sei die Situation wieder besser und man habe drei Grundstücke gekauft, bestätigte er.

Neues Format mit kleineren und spezialisierten Geschäften

Außerdem führe man ein neues Format für die Warenhäuser ein, das kleiner ausfällt (nur etwa 4.000 Quadratmeter Fläche statt der nun jeweils etwa 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche) und sich mehr auf Lebensmittel spezialisiert. Auch die Investition betrage nur rund 60 Prozent dessen, was man für normale Standorte in die Hand nehmen müsse.

Die Gesamtinvestition für Russland wollte das Unternehmen nicht bekanntgeben. Ein Standard-Geschäft koste jedoch rund eine Milliarde Rubel.

Man habe festgestellt, dass die Kunden des Cash&Carry-Formats in Russland zu Discountern gingen, sagt Zipfel. Marken seien ihnen nicht so wichtig, sondern die Preise und vor allem die Produkte selbst. „Das ist einer der Gründe, warum wir ein neues Format beginnen – kleiner, mehr auf Lebensmittel konzentriert“, äußert sich der Russland-CEO des Unternehmens. Das Format, das es als solches schon in Rumänien gibt, soll 2018 in Moskau anrollen. Wie viele solcher Geschäfte es dann geben soll, ist aber noch unklar.

Selgros zuversichtlich für sein Russlandgeschäft

Momentan hat Selgros acht SB-Großmärkte in Russland: drei Filialen in Moskau, eine in Kotelniki, eine in der Region Moskau beim Flughafen Wnukowo, weitere in Rjasan, Kasan, Rostow-am-Don und in Wolgograd. Selgros ist seit 2008 auf dem russischen Markt und beschäftigt hier rund 2500 Mitarbeiter.

2015 machte das Unternehmen in Russland einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Rubel (etwa 194 Millionen Euro). Für 2016 erwartet das Unternehmen ein ähnliches Ergebnis. Man sei zuversichtlich für das Russlandgeschäft, sagte Zipfel gegenüber TASS.

Neben Russland ist Selgros auch in Polen (17 Betriebe), Rumänien (20) und natürlich Deutschland (42) tätig. Das Unternehmen ist hier hinter Metro Cash & Carry der zweitgrößte Cash & Carry-Markt-Betreiber. Der Name des Unternehmens ist aus den Wörtern SELbstbedienung und GROSshandel zusammengesetzt.

Sergros ist ein Tochterunternehmen der Transgourmet Holding AG, die zu 100 Prozent der Schweizer Coop-Gruppe gehört.

[accordion open_icon=”minus” closed_icon=”plus”] [toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Quelle:

Titelbild: Selgros-Filiale in Krakau, Polen – By Travelarz (Own work) [CC BY-SA 3.0 pl ], via Wikimedia Commons

Selgros-Logo: By Selgros (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons[/su_spoiler]