Russische Zentralbank hält Leitzins bei 10,5 Prozent

Die russische Zentralbank hat sich am Freitag, den 29. Juli entschieden, den Leitzins bei 10,5 Prozent pro Jahr beizubehalten. Das gab die Währungshüterin auf ihrer Website bekannt.

Sie hatte den Leitzins im Juni von 11 Prozent gesenkt, zuvor war er seit August 2015 nicht verändert worden.

Inflationserwartungen stocken

Die Inflationsdynamik und das Aufkommen der wirtschaftlichen Aktivität liege insgesamt im Rahmen der Vorhersage der Bank, jedoch seien die sinkenden Inflationserwartungen ins Stocken geraten. Das sei primär durch Einschränkungen auf der Nachfrage-Seite ausgelöst. “Die Erholung der Produktion hat wegen der schwachen Nachfrage keinen Anstieg der Konsumentenpreise verursacht“, heißt es im Statement der Zentralbank.

Die getroffene Entscheidung werde helfen, das Inflationsziel zu erreichen. Die Zentralbank rechnet für Juli 2017 mit einer Wachstumsrate der Konsumentenpreise von weniger als fünf Prozent. Bis Ende 2017 werde man das Ziel von vier Prozent erreichen.

Zum 25. Juli 2016 habe die jährliche Inflationsrate 7,2 Prozent betragen, schätzt die die Bank.

Trend zur wirtschaftlichen Erholung bleibt bestehen

„Die Importsubstitution wird gesteigert und Nicht-Rohstoff-Exporte ausgedehnt. Die ökonomischen Dynamiken sind in den verschiedenen Sektoren und Regionen unterschiedlich“, stellt die Behörde fest. Die Industrie habe neue Wachstumsmöglichkeiten gefunden. Gleichzeitig stagnierten bestimmte Industrien oder zeigten einen geringes Produktionswachstum und die Investitionen sänken weiterhin.

Der Trend einer ökonomischen Erholung bleibe allerdings bestehen. Positives BIP-Wachstum auf Quartalsbasis sei in der zweiten Jahreshälfte möglich. Auf Jahresbasis werde das voraussichtlich 2017 der Fall sein.

Die nächste Leitzins-Entscheidung wird am 16. September 2016 getroffen.