Sein großer Auftritt : Donald Trumps Versprechen: Mauer bauen! ISIS zerstören!

Um 22:20 Uhr (Ortszeit) nahm er offiziell die Präsidentschaftsnominierung der Republikaner an

Großes Finale auf dem Parteitag der Republikaner!

Heute Nacht hat Donald Trump in Cleveland (Ohio) seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat offiziell akzeptiert. Gegen die Demokratin und Ex-Außenministerin Hillary Clinton wird er nun in die Schlacht um das Weiße Haus ziehen.

Der 70-jährige Immobilienmogul aus New York will Barack Obama beerben und bei der US-Wahl im November zum mächtigsten Mann der Welt gewählt werden.

Großer Auftritt in Cleveland

Um 22:20 Uhr Ortszeit war es soweit: Donald Trump betrat die Bühne und hielt die bis dato längste Nominierungsrede in der US-Geschichte.

Im Hintergrund: eine Reihe von US-Flaggen. Am Jackett: eine US-Flagge. Thema seiner mehr als einstündigen Rede: Wie er Amerika wieder groß macht.

Sein Motto: „America First!“

► Sein Plan: „Law & Order" („Recht & Ordnung") herstellen.

Seine Versprechen: „Kriminalität und Gewalt werden ein Ende finden.“ – „Die Sicherheit wird wieder hergestellt“ – „Wir werden die ISIS-Barbaren zerstören!“ – „Wir werden eine Mauer an der Landesgrenze bauen!" – „Ich werde unser Land wieder reich machen!“ – „Steuererleichterungen für alle!“ – „Wir werden 'Obamacare' abschaffen! Jeder wird sich seine Ärzte aussuchen können.“ – „Wir werden das komplett vernachlässigte Militär wieder aufbauen!“ – „Meinungsfreiheit für alle Amerikaner!“ – „Ich werde Eure Stimme sein!“ – „Ich werde Euer Champion sein!“

Großes Manko der Rede: Trump erklärte, WAS er alles machen will. WIE er es tun will – das blieb er seinen Anhängern schuldig.

Machte nichts: Die Menge applaudierte, unterbrach Trump immer wieder mit den Sprechchören: „Trump, Trump!“ sowie „USA, USA!“

Sein Schwur an die Republikaner: „Ich bin bei euch, ich kämpfe für euch, ich gewinne für Euch!"

Hetze gegen Clinton: Natürlich feuerte Trump in der Rede gewaltig gegen seine Rivalin Clinton: Sie sei „eine Marionette von Medien und Spendern!“ Clintons Amtszeit als Außenministerin sei eine Katastrophe für die USA gewesen. Sie sei für das Ausbreiten von ISIS verantwortlich. Heute liege Libyen in Trümmern, Ägypten werde gezwungenermaßen wieder vom Militär kontrolliert, der Irak sei ein Chaos. Der Atom-Deal mit dem Iran müsse aufgehoben werden. „Dies ist das Erbe Clintons: Tod, Zerstörung Terrorismus und Schwäche”, lautete Trumps vernichtendes Urteil.

„We will make America great again. God bless you, I love youwaren seine Schlussworte nach 75 Minuten.

Danach holte er seinen Trump-Clan auf die Bühne, umarmte und küsste alle Familienmitglieder, während es blau-weiß-rote Luftballons von der Decke regnete.

Clinton kommentiert Trump-Rede auf Twitter

Auf Trumps Pläne an der US-Grenze zu Mexiko eine Mauer bauen zu wollen, konterte Clinton auf ihrem spanischen Twitter-Account, schrieb: „Ja, wir werden eine Mauer bauen – zwischen dich und die Präsidentschaft, Donald Trump.“ 

Auch weitere Passagen seiner rund 75-minütige Rede kommentierte Clinton auf Twitter.

Trumps Satz „Ich bin mit euch“ versah sie mit einem Anmerkungssternchen: „*Nicht inbegriffen: Frauen, Afro-Amerikaner, LGBT-Leute, Muslime, Latinos, Einwanderer...“ 

Tochter Ivanka Trump sprach vor ihrem Vater

Den zweitgrößten Auftritt der großen Party in Cleveland hatte Donald Trumps älteste Tochter Ivanka (34).

Sie trat um kurz nach 22 Uhr Ortszeit in Cleveland auf die Bühne, hielt eine 15-minütige persönliche Rede.

Sie schilderte, wie sie von ihrem Vater erzogen worden sei, lobte Donald Trump: „Dies ist der Moment und Donald Trump ist die Person, um Amerika wieder groß zu machen. Ich habe ihn kämpfen sehen für seine Familie, für sein Unternehmen. Und nun wird er auch für Amerika kämpfen.“

Die Tochter stellte den selbst in seiner eigenen Partei umstrittenen Immobilien-Milliardär als warmherzigen Menschen dar: „Er hört jedem zu, er sorgt sich um jeden, er fragt nach Feedback, er kämpft für gleiche Bezahlung. Er ist ehrlich, er ist real und optimistisch. Er hat eine Seele.“

Deutscher unterstützt Trump auf Parteitag

Doch bevor Trumps auf die Bühne der Quicken Loans Arena in Downtown traten, sprach ein Deutscher zu den Männern und Frauen in Cowboy-Hüten: Peter Thiel (48), der Mitgründer von Pay Pal, der 2004 als Investor eines damals weitgehend unbekannten Sozialen Netzwerkes (Facebook) ein Vermögen gemacht hatte. Er ist einer der ganz wenigen Trump-Unterstützer aus dem Silicon Valley.




Bei der kurzen Ansprache kritisierte der Hedgefonds-Manager (persönliches Vermögen laut Forbes: 1,5 Milliarden Dollar) zunächst die Machenschaften der Politiker der letzten Jahre.

Und er unterstrich seine Unterstützung für Donald Trump.

Seine Rede beendete er mit einem persönlichen Outing: „Ich bin stolz, schwul zu sein. Ich bin stolz, Republikaner zu sein. Ich bin stolz, Amerikaner zu sein.“

Zur Erklärung: Thiel wurde in Frankfurt geboren. Kurz darauf zogen seine Eltern in die USA.

Thiel hatte zuletzt Schlagzeilen gemacht, nachdem er dem Catcher Hulk Hogan half, das Online-News-Portal „Gawker“ mit einer Schadenersatz-Klage in den Bankrott zu treiben.

Angeblich hatte Thiel eine Rechnung mit der Site auf, weil sie ohne seine Einwilligung berichtet hatte, dass er homosexuell ist.

Sowohl die New York Times als auch Bloomberg News spekulieren derweil, dass Thiel ein klares Ziel mit seinem Auftritt verfolgt.

„Wenn Mr. Trump das Weiße Haus gewinnt, dann wird er [Thiel, Anm.d.Red.] einen direkten Draht zu einem Präsidenten haben, der versprochen hat, seine Unterstützer großzügig zu belohnen“, schrieb die Times.

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