Markt-Media-Studie Best for Planning

Social-Media-Nutzung steigt nur minimal / Minus bei Google Plus

Druckfrisch: "Best for Planning 2014"
Foto: B4P
Druckfrisch: "Best for Planning 2014"
Die gefühlte Relevanz von Social Media ist riesig - besonders in der trendaffinen und selber so dauerkommunikativen Marketing-, Werbe- und Medienszene. Wer sich hier bewegt, der kann schnell glauben, dass das ganze Land längst vernetzt sei. Aktuelle Daten zeigen indes: Noch immer nutzt die Mehrzahl der Deutschen keinen einzigen dieser Dienste. Sicher, ihre Verbreitung nimmt zu - aber nur im Schneckentempo. Oder andersrum formuliert: Das Potenzial bleibt riesig. Ein Blick auf die Zahlen des Zauderns.
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So sind 51 Prozent der Deutschen über 14 Jahre völlig Social-Media-abstinent, privat wie beruflich. Damit ist die Verweigerer-Rate gegenüber 2013 (52 Prozent) kaum gesunken. Das sind Ergebnisse der neuen Markt-Media-Großstudie "Best for Planning" (B4P), die in diesem Jahr zum zweiten Mal erscheint und auf einer Riesenstichprobe von über 45.000 Fällen fußt.


Laut B4P ist Facebook mit einer Nutzerquote von 41,3 Prozent (von "mehrmals täglich" bis "seltener als einmal pro Monat") das am meisten verbreitete Netzwerk; gegenüber dem Vorjahr ist die Quote immerhin um 1,9 Prozentpunkte gestiegen. Auch bei der Intensität führt Facebook, sogar mit leicht steigender Tendenz: 13 Prozent (Vorjahr: 11,7) nutzen das Netzwerk mehrmals täglich, 10,3 Prozent (10,0) täglich und 10,4 Prozent (10,1) mehrmals pro Woche.

Auf Platz zwei folgt Googles Videoportal Youtube mit einer Nutzerquote von 37,6 Prozent, das sind fast schon stolze 2,5 Prozentpunkte mehr als 2013. Auf Position drei rangiert Google Plus (das Netzwerk, nicht die Suchmaschine) mit 17,7 Prozent Nutzung. Bemerkenswert: Im vergangenen Jahr lag die Quote noch bei 25,9 Prozent - die Zahl der Deutschen, die Google Plus nutzen, ist also um 8,2 Prozentpunkte gesunken. Platz vier nimmt Twitter ein, dessen Nutzungsquote leicht von 13,8 auf 15,0 Prozent gewachsen ist.

Twitter startet in Deutschland bekanntlich mit der Vermarktung, macht aber aus seiner hiesigen Nutzerzahl ein Staatsgeheimnis. Weltweit loggen sich offiziell 271 Millionen Nutzer mindestens einmal pro Monat in ihr Profil ein; in Deutschland sind es geschätzt drei bis vier Millionen. Laut B4P nutzen allerdings 8,5 Millionen Deutsche den Kurznachrichtendienst mindestens einmal pro Monat. Die Differenz zwischen beiden Werten könnte man damit erklären, dass wohl einige Millionen Bundesbürger Twitter nutzen, ohne sich einzuloggen.

Das Gros der sozialen Netzwerke kommt auf Nutzungsquoten von teils deutlich unter 10 Prozent, darunter auch so medial gehypte Dienste wie Instagram (5 Prozent gegenüber 3,3 Prozent im Vorjahr) und Pinterest (2,4 gegenüber 1,9 Prozent im Vorjahr). Ebenfalls erhoben wurden Myspace, Linkedin, Delicious, Digg, Yelp, Vimeo, Foursquare, Soundcloud, Jappy und Tadaa - mit ähnlich marginalen Nutzungsquoten.

Aber natürlich: Die Nutzerzahlen der meisten sozialen Netzwerke werden mit dem demografischen Wandel quasi automatisch steigen. Nochmal zurück zu Twitter: Laut B4P sind hier fast ein Drittel (30 Prozent) der 14- bis 39-Jährigen zumindest selten aktiv; in der Gesamtbevölkerung sind es, wie gesagt, nur 15 Prozent. Diese Quote dürfte also in den kommenden Jahren weiter steigen. Umso erstaunlicher ist das Nutzerminus bei Google Plus. rp

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