"Die spannende Frage bei Apples Bezahldienst ist, ob die Banken das mit sich machen lassen",
sagt André Bajorat, Berater und Betreiber des Blogs paymentandbanking. In den USA sieht es bisher danach aus. Apple
kooperiert dort nicht nur mit den drei großen Kreditkartengesellschaften Visa, Mastercard und American Express, sondern auch bereits mit mehr als
500 Banken. In Deutschland hat der Sparkassenverband jüngst angekündigt, man stehe
Apple Pay offen gegenüber.
Bajorat sagt, die Banken hätten jahrelang E-Commerce und mobiles Bezahlen verschlafen. Jetzt herrsche die Angst vor, den Anschluss endgültig zu verpassen. "Im Zweifel werden die Banken fehlende Erlöse aus den Zahlungen über einen teureren Kartenservice wieder hereinholen. Oder anders: Der Bankkunde zahlt am Ende mehr für die Karte."
Paypal begrüßt Konkurrenz
Das Geschäftsmodell von Apple wird also aller Wahrscheinlichkeit nach sowohl auf Seiten der Banken als auch auf Seiten der Händler funktionieren. Das bringt Paypal trotz günstigerem Angebot in Bedrängnis, zumal es bislang keine größeren Ketten für seinen Bezahldienst gewinnen konnte. Arnulf Keese, Geschäftsführer von Paypal in Deutschland, sieht trotzdem keinen Grund zur Unruhe: "Die Konkurrenz von Apple ist in der Summe gut. Das bringt den mobilen Bezahlmarkt voran", sagt Keese im Gespräch mit ZEIT ONLINE.
Dabei schwingt das Selbstbewusstsein des jahrelangen Platzhirschen mit. Paypal gibt es seit 2000, das Unternehmen hat rund 155 Millionen Nutzerkonten. Und tatsächlich geht es Paypal wirtschaftlich so gut, dass es sich 2015 von der weniger erfolgreichen Tochter eBay trennen wird. Paypal hat aber noch einen weiteren Grund zum Optimismus: Anders als Apple Pay ist Paypals App auf allen gängigen Smartphones verfügbar und nicht auf teure iPhones und die Apple Watch beschränkt.
Alipay und Walmart mischen mit
Viele ernstzunehmende Konkurrenten haben Paypal und Apple bei ihrem Wettstreit um den neuen Standard vorerst nicht. Zwar
gibt es mit der Deutschen Telekom und Vodafone inzwischen auch Mobilfunkanbieter, die
beim mobilen Bezahlen mitmischen. Deren Produkte MyWallet und SmartPass sind aber
nicht so ausgereift wie die von Paypal und Apple.
In den USA wird Walmart mit seinem System CurrentC versuchen, Apple anzugreifen. Derzeit läuft noch das Pilotprojekt des umsatzstärksten Unternehmens der Welt. 2015 soll das Bezahlsystem dann starten. Mit Alipay gibt es schließlich noch einen vierten größeren Konkurrenten. Alipay gehört zum Konzern Alibaba. Der hatte vor wenigen Wochen den größten Börsenstart der Geschichte hingelegt. Das Modell von Alipay ähnelt dem von Paypal. Mittlerweile hat das Unternehmen 190 Millionen Nutzer. Noch beschränkt sich Alipay aber auf den asiatischen Markt und setzt vor allem auf den Onlinehandel.
"Die spannende Frage bei Apples Bezahldienst ist, ob die Banken das mit sich machen lassen",
sagt André Bajorat, Berater und Betreiber des Blogs paymentandbanking. In den USA sieht es bisher danach aus. Apple
kooperiert dort nicht nur mit den drei großen Kreditkartengesellschaften Visa, Mastercard und American Express, sondern auch bereits mit mehr als
500 Banken. In Deutschland hat der Sparkassenverband jüngst angekündigt, man stehe
Apple Pay offen gegenüber.
Bajorat sagt, die Banken hätten jahrelang E-Commerce und mobiles Bezahlen verschlafen. Jetzt herrsche die Angst vor, den Anschluss endgültig zu verpassen. "Im Zweifel werden die Banken fehlende Erlöse aus den Zahlungen über einen teureren Kartenservice wieder hereinholen. Oder anders: Der Bankkunde zahlt am Ende mehr für die Karte."