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Kostenloskultur Das gibt es gerade im Netz geschenkt

Bastian Pastewka macht einen auf Gangster, Lady Gaga singt Jazz-Klassiker mit Tony Bennett - und mit der App Agrav erschaffen Spieler Schwarze Löcher. Fünf Gratisangebote aus dem Netz.

1. Pastewka als Gangster: "Morgen hör ich auf"

Bastian Pastewka als Geldfälscher Jochen Lehmann: plötzlich kriminell

Bastian Pastewka als Geldfälscher Jochen Lehmann: plötzlich kriminell

Foto: ZDF

Seine Druckerei ist bankrott, seine Frau geht fremd, sein Sohn fährt betrunken Motorroller: Jochen Lehmann (Bastian Pastewka), tragischer Held der Serie "Morgen hör ich auf", muss sein Leben ändern. Die ZDF-Produktion erzählt, wie aus dem Drucker ein Geldfälscher wird - und aus dem Familienvater ein Verbrecher.

Wer "Morgen hör ich auf" nur an der US-Erfolgsserie "Breaking Bad" misst - der unglückliche Vergleich stammt vom ZDF-Programmdirektor selbst  -, übersieht das Wesentliche. Mit satten Farben, unerwarteten Wendungen und pointierten Dialogen überwindet das Drama den Graustich, der so manchen deutschen TV-Produktionen anhaftet. Und Bastian Pastewka beweist, dass er mehr als nur komische Figuren verkörpern kann.

Die Serie lässt sich nach der TV-Ausstrahlung sechs Monate lang in der ZDF-Mediathek abrufen. Drei von fünf Folgen sind schon online . Eine ausführliche Besprechung lesen Sie hier. Dass es mit dem Geldscheinedrucken nicht ganz so einfach ist, wie in der Serie dargestellt, erklärt Geldfälscher Hans-Jürgen Kuhl in einem Interview mit dem Handelsblatt .

2. Zeitlos: Lady Gaga und Tony Bennett

Wange an Wange: Lady Gaga und Tony Bennett

Wange an Wange: Lady Gaga und Tony Bennett

Foto: Arte

Bei diesem Konzert kommt ein ungewöhnliches Duo zusammen: Da ist zum einen Jazz-Veteran Tony Bennett, fast 90 Jahre alt, mit Einstecktuch und Fliege - und zum anderen Popdiva Lady Gaga, die während des Konzerts sieben extravagante Kostüme präsentiert. Zusammen singen sie Jazz-Klassiker von Komponisten wie Cole Porter und Irving Berlin, von "Anything Goes" bis "It Don't Mean A Thing".

"Cheek to Cheek" heißt das Bühnenprogramm zum gleichnamigen Album, das im Herbst 2014 erschienen ist. Die Cover-Versionen der teils 80 Jahre alten Hits bieten kaum musikalische Überraschungen. Was fasziniert, sind die beiden ungleichen Interpreten. Das Billboard Magazin ernannte Lady Gaga mit Verweis auf ihr Jazz-Experiment sogar zur "Frau des Jahres 2015". Das Konzert ist bis zum 1. Februar in der Arte-Mediathek zu sehen .

3. Ausraster am Telefon: das Hotline-Hörspiel

An dieser Hotline würde wohl jeder verzweifeln: Im Hörspiel "Moment, das wird Sie interessieren!" will Protagonist Herr Jessen telefonisch einen Online-Account kündigen. "Überhaupt kein Problem!", verkündet der Callcenter-Mitarbeiter - und fesselt Herrn Jessen mit Kundenbefragungen und Sonderangeboten.

So wird die vermeintliche Sorge ums Kundenwohl zum Albtraum; und der Hörer wird Zeuge eines absurden Gesprächs, in dem Sätze wie "Ich möchte gerne mehr über Ihre persönlichen Wünsche und Ziele erfahren" wie Drohungen klingen.

Die Produktion erhielt 2009 den Deutschen Hörspielpreis der ARD  und lässt sich gerade kostenlos als Podcast auf der WDR-Website  herunterladen.

4. Begegnungen auf Lesbos: "Island Of All Together"

Kennenlernen auf Lesbos: Ghanem und Tillmann

Kennenlernen auf Lesbos: Ghanem und Tillmann

Foto: Vimeo/ theislandofalltogether.co

Was sagen, wenn man als Tourist am Strand der griechischen Insel Lesbos einen syrischen Flüchtling trifft? Von solchen Begegnungen erzählt der Film "Island Of All Together", der mit deutschen Untertiteln auf Vimeo  zu sehen ist.

Jedes Gespräch ist vor einer malerischen Kulisse verortet: Mal funkelt das Meer im Hintergrund, mal zirpen die Zikaden im Wald. Die Gesprächspartner tragen Mikrofone am Kragen und Kopfhörer im Ohr, durch die ein Dolmetscher flüstert.

Die Gespräche sind inszeniert, trotzdem wirken die Dialoge natürlich. Sie handeln von Europa und von der Flucht übers Meer, von Lieblingsfußballern und Haustieren. Im Abspann verraten die niederländischen Filmemacher, was mit ihren Protagonisten nach der Zeit auf Lesbos passiert ist - und ob sie sich wieder getroffen haben.

5. Spiel mit der Schwerkraft: Gratis-App Agrav

Gekrümmter Raum: Screenshot der iOS-App Agrav

Gekrümmter Raum: Screenshot der iOS-App Agrav

Foto: null2 Berlin

In der iOS-App Agrav  können Spieler mit ihrem Finger Schwarze Löcher erzeugen. Mit deren Anziehungskraft muss der Spieler den Kurs eines driftenden Raumschiffs lenken. Eine Berührung auf dem Touchscreen genügt, schon krümmt sich das dargestellte Raumgitter zu einem Schwarzen Loch. Es verschwindet, sobald der Spieler seinen Finger hebt.

Der Clou besteht darin, das Raumschiff nur ein Stück weit vom Kurs abzubringen - denn wenn es vom Schwarzen Loch verschluckt wird, ist die Runde vorbei. Einige der 90 Levels lassen sich am besten mit mehreren Fingern durchspielen. Agrav überzeugt durch seine außergewöhnliche Spielidee und ist die ideale App für Puzzle- und Science-Fiction-Fans.



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