Langzeitstudie :
Kriminalität wächst sich aus

Lesezeit: 2 Min.
„Erfolgreiche Vermittlung von Werten und Normen“: Familie und Schule ebnen den meisten jungen Straftätern rechtzeitig den Weg aus der Kriminalität
Eine Studie liefert überraschende Ergebnisse über die Entwicklung von kriminellen Jugendlichen. So sind Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht häufiger an Gewaltdelikten beteiligt als andere Jugendliche.

Die meisten straffällig gewordenen Jugendlichen finden an der Schwelle zum Erwachsenwerden den Weg aus der Kriminalität. Das ist eines der zentralen Zwischenergebnisse der seit zwölf Jahren laufenden Langzeitstudie des Kriminologen Klaus Boers von der Universität Münster und des Soziologen Jost Reinecke von der Universität Bielefeld. Der Rückgang der Kriminalitätsneigung geschehe weitgehend ohne das Eingreifen von Polizei und Justiz. „Er ist Ausdruck einer erfolgreichen Vermittlung von Werten und Normen durch Familie und Schule“, sagt Boers im Gespräch. Problematisch seien allenfalls jugendliche Intensivtäter, also jene sechs bis acht Prozent einer Altersgruppe, welche die Hälfte aller Straftaten und mehr als drei Viertel aller Gewaltdelikte begehen.

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