Studie: Facebook, Twitter und Xing sind keine Erfolgsfaktoren für Unternehmen

Eine Studie der Universität Liechtenstein und der Wirtschaftsuniversität Wien bezweifelt den Nutzen des derzeitigen Einsatzes von Social Media für kleine und mittlere Unternehmen

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Von
  • Peter Mühlbauer

Etwa zwei Drittel der Unternehmenim deutschsprachigen Raum setzen Social Media ein. Das ergab eine Studie, für die über 400 Entscheidungsträger aus großen, mittleren und kleinen Unternehmen verschiedener Branchen befragt wurden. Am häufigsten werden mit 77 Prozent Facebook und mit 69 Prozent Xing genutzt. Facebook ist vor allem bei Firmen beliebt, die sich an private Kunden wenden, Xing dagegen führt im B2B-Bereich.

Als Grund des Einsatzes von Social Media nennen die Entscheidungsträger besonders häufig das Ziel, ihr Unternehmen sowie dessen Produkte oder Dienstleistungen bekannter zu machen. Außerdem wollen sie neue Kunden anlocken und "Kundenbeziehungen optimieren".

Große Unternehmen nutzen Social Media bislang deutlich häufiger als kleine und mittlere. Dort scheitert eine Pflege entsprechender Profile häufig am Kostenfaktor Zeit, außerdem hat man "Angst vor möglichen Imageschäden, die bei einer fehlerhaften Nutzung entstehen könnten".

Allerdings entgeht den kleinen und mittleren Unternehmen, die Social Media nicht nutzen, bislang auch nichts, wenn man sie mit Firmen ähnlicher Größe vergleicht, die dort Profile angelegt haben. Die Autoren der Studie, der Wirtschafts- und Managementwissenschaftler Sascha Kraus von der Universität Liechtenstein und Isabella Hatak von der Wirtschaftuniversität Wien, konnten nämlich keinerlei Auswirkungen solcher Profile auf den wirtschaftlichen Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmens feststellen.

Das muss den Autoren der Studie zufolge aber nicht daran liegen, dass der Einsatz von Social Media für diesen Bereich grundsätzlich sinnlos wäre. Sie vermuten stattdessen, dass kleinere Unternehmen Facebook, Xing, Twitter, LinkedIn und Google+ nicht professionell genug handhaben. Eine qualititative Auswertung der Nutzerreaktionen findet der Befragung zufolge "praktisch nirgendwo" statt und auch die Zählung von Klicks, Nutzerkommentaren und Anfragen praktiziert nur eine Minderheit. Kraus und Hatak empfehlen kleinen und mittleren Unternehmen deshalb, einen geeigneten Social Media-Verantwortlichen zu benennen, der "über genügend freie Kapazität und entsprechende Erfahrung mit den neuen Medien verfügt". (pem)