In einer Nacht im Mai vor einem Jahr liegt Laura* auf ihrem Bett. Eine Hand hat sie zwischen den Beinen, in der anderen hält sie ihr Smartphone. Sie ist 14 und filmt sich beim Masturbieren. Es ist kurz vor Mitternacht, Lauras Mutter, der Stiefvater und die kleine Schwester schlafen schon. An der Wand kann Laura ihre Handabdrücke sehen in Blau, Rot und Weiß – ein Kinderspaß, ein Kinderzimmer. Zwanzig Sekunden lang läuft die Aufnahme. Über WhatsApp schickt Laura das Video dem Jungen, der sie darum gebeten hat. Dann löscht sie den Clip. Knapp zwei Wochen später kennt ihre Klasse das Video, einen Tag darauf die Parallelklasse, schließlich die ganze Schule einer norddeutschen Großstadt.