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Erpressungsversuch DDoS-Attacke legt RSS-Reader Feedly lahm

Probleme bei Feedly: Am Mittwoch war der RSS-Reader zeitweise nicht erreichbar, laut den Betreibern in Folge einer DDoS-Attacke. Angeblich hat der Angreifer die Betreiber erpresst.
RSS-Reader-Feedly: Am Mittwochnachmittag nicht mehr erreichbar

RSS-Reader-Feedly: Am Mittwochnachmittag nicht mehr erreichbar

Foto: SPIEGEL ONLINE

Als zum 1. Juli 2013 der Google Reader eingestellt wurde, war Feedly einer der großen Gewinner. Zahlreiche Nutzer des Google-Dienstes wechselten zum spartanisch aussehenden RSS-Reader, einige wurde sogar zahlende Kunden. Doch je populärer ein Service wird, desto attraktiver wird er auch für Cyber-Kriminelle.

Feedly scheint das spätestens jetzt zu spüren bekommen. "Kriminelle attackieren Feedly mit einer DDoS-Attacke", heißt es in einem auf Montagmorgen datierten Blog-Eintrag der Betreiber . "Der Angreifer setzt uns unter Druck, Geld zu zahlen, damit die Attacke aufhört."

Dass etwas nicht in Ordnung ist, merkten Feedly-Nutzer auch ohne die Meldung: Im Laufe des Mittwochs ließ sich der RSS-Reader zeitweise nicht mehr aufrufen, der normalerweise ermöglicht, neue Beiträge von Websites und Blogs in einer gemeinsamen Übersicht abzurufen. Laut der Tech-Seite "Golem"  war auch über externe Programme wie die Android-App gReader keine Verbindung zu Feedly mehr möglich.

Auch andere Dienste betroffen

Feedly schreibt, nicht auf den Erpressungsversuch eingehen zu wollen. Zusammen mit den Netzwerk-Anbietern versuche man, die Attacke so gut es geht zu entschärfen. Das Unternehmen arbeite auch mit den Strafverfolgungsbehörden und anderen Betroffenen zusammen.

Am Dienstag soll Medienberichten zufolge auch der Notizdienst Evernote Opfer einer DDoS-Attacke geworden sein  - ob es sich dabei um denselben Angreifer wie bei Feedly handelt, ist allerdings unklar.

DDoS-Attacken - DDoS ist die Abkürzung für Distributed Denial of Service - sind Angriffe, bei denen einzelne Server oder Netzwerke mit einer Flut von Anfragen so lange überlastet werden, bis sie nicht mehr erreichbar sind. Üblicherweise werden für solche verteilten Attacken sogenannte Botnetze verwendet. Bei Botnets handelt es sich um zahlreiche zusammengeschaltete Rechner, die von einem Hacker oder einer Organisation ferngesteuert werden.

Feedly schreibt in seinem Blogpost, dass die Nutzerdaten sicher seien. Für den vorrübergehenden Ausfall entschuldigt sich das Unternehmen. Den Blogpost zum Angriff will es ausbauen, sobald mehr Informationen vorliegen.

mbö