Vor ein paar Monaten rief mich ein Mann im Büro an, der zur Begrüßung sagte: "Hallo, Stefan, hier ist Axel." Ich stutzte. Welcher Axel? Die Stimme kam mir unbekannt vor, der Name ebenso, und ich antwortete: "Tut mir leid, ich kenne dich nicht." Dann erwiderte er: "Wir haben zusammen Geschichte studiert, Ende der achtziger Jahre. Du hast damals auch etwas über mich in der Zeitung geschrieben. Damals war ich noch Pommesbuden-Tester im Ruhrgebiet." – "Tut mir leid, Axel", antwortete ich, "der Groschen fällt bei mir noch immer nicht." Als er weiterredete, googelte ich seinen Namen im Computer und stieß auf sein Foto. Natürlich, Axel, wie konnte ich ihn vergessen? Auf dem Foto steht er in einem dunklen Anzug neben der Kanzlerin und sieht sehr elegant aus. Er sei natürlich schon lange nicht mehr Pommesbuden-Tester, sagte er zu mir am Telefon, sondern Direktor eines Museums. Wahnsinn, dachte ich. Axel, dieser schräge Vogel, an der Spitze eines Museums.