"Wie isses nur zu fassen" - das hat wohl jeder von uns schon einmal beim Betrachten von unflätigen Kommentaren in Blogs oder auf Facebook-Seiten gedacht. Und Servicemitarbeiter werden ein Lied davon singen können, wie distanzlos sich manche Kunden gerade online verhalten. Welche psychischen Mechanismen dahinterstecken, erklärt aus Sicht der Psychologie eines der vier Lesestücke in dieser Woche. Um Gefühle geht es auch in einem Beitrag, der sich mit der Erkennung von menschlichen Regungen und der Entwicklung künstlicher Emotionen bei Maschinen beschäftigt. Noch mehr anregende Gedanken gibt es nach dem Klick.

Warum sich Menschen online eher danebenbenehmen

"Hilf mir, Du Sau" - Online-Händer und Servicemitarbeiter dürften häufig verdutzt dreinblicken, wenn der Ton des Kunden rauer wird. Ein kurzes Interview in der FAZ (Print oder Blendle) mit der Psychologin Catarina Katzer erläutert die Mechanismen dahinter.

These: Die Interaktion in sozialen Netzwerken verändert die Menschen, da hier wichtige Korrektive fehlen, die im direkten persönlichen Umgang noch gegeben sind. Das führt damit fast zwangsläufig zu einer Art von "Enthemmung" oder "Rüpelhaftigkeit".

Bester Satz: "Wenn wir das im normalen Leben gar nicht machen würden, weil wir denken, das ist vielleicht doch nicht so gut - im Netz trau ich mich das."

Reifeprüfung für Shopping-Center

Es mag für kleinere Händler ein Trost sein, dass inzwischen auch Einkaufszentren um die Kunden kämpfen müssen. Ein Artikel aus dem Handelsjournal beschreibt den Status quo.

These: Die erste Generation von Shopping-Centern, die am Rande der Städte errichtet wurden, werden auch in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen. Bedenklich ist dagegen die Lage der Zentren und insbesondere Passagen, die in den 80er Jahren boomten. Hier werden Modernisierungsmaßnahmen unausweichlich sein, vielleicht droht sogar der Abriss, um einen Neubeginn möglich zu machen.

Bester Satz: "Die Gründerjahre sind vorbei."

So werden aus Unternehmen Weltmarktführer

Welcher Unternehmensgründer hat nicht irgendwann einmal über die Vision nachgedacht, weltweiter Marktführer zu werden? Eine Studie der Universität St. Gallen, die als Grundlage des Beitrags in der Wirtschaftswoche dient, ist der Frage nachgegangen, wie mittelständische Unternehmen es tatsächlich bis an die Spitze schaffen können.

These: Es sind verschiedene Faktoren, die aufeinandertreffen müssen, damit die Weltmarktführerschaft auch erreicht werden kann. Auf der einen Seite der Führungsstil des Chefs (wertorientierte und integre Führung), zum anderen aber auch die Persönlichkeit des Unternehmers selbst.

Bester Satz: "Abteilungsleiter absetzen, alle Zwischenstufen zum Geschäftsführer komplett herausnehmen, sämtliche Geschäftsbereiche als Profitcenter führen und den Papierkram zwischen den Abteilungen abschaffen."

Mit Gefühl

Die Erkennung von menschlichen Gefühlen durch IT-Systeme ist ein Thema, an dem nicht nur die großen Konzerne arbeiten. Elektronisch gestützter Kundenservice und Kundenberatung werden davon profitieren. Brauchen Maschinen dafür selbst Gefühle? Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung (Plus oder Blendle) nähert sich der Entwicklung von künstlicher Intelligenz und künstlicher Emotionen.

These: Die Entwicklung "echter" Emotionen dürfte noch für längere Zeit ein ambitioniertes Unterfangen sein. Dennoch sind bereits erstaunliche Fortschritte bei der Erkennung von menschlichen Emotionen erzielt worden, die auch zur Äußerung glaubwürdiger Gefühlsnachahmungen bei den Maschinen führen.

Bester Satz: "Dank synthetischer Haut können Roboter schon heute Trauer, Freude und Wut wiedergeben."