Panorama

Bompeln für Smombies Augsburg installiert Ampeln im Boden

Blinkende LED-Leuchten im Boden sollen Smartphone-Nutzer auf das Rotlicht der Ampel am Fußgängerüberweg hinweisen.

Blinkende LED-Leuchten im Boden sollen Smartphone-Nutzer auf das Rotlicht der Ampel am Fußgängerüberweg hinweisen.

(Foto: Stadt Augsburg)

Menschen, die auf ihr Smartphone starren und dabei mit Ohrstöpseln Musik hören, sind ein Verkehrsrisiko. Die Stadt Augsburg reagiert und installiert Ampeln dort, wo die Smartphone-Zombies hinsehen - im Boden.

Die Stadt Augsburg reagiert auf eine Veränderung der menschlichen Gestalt: Das Symptom nennt sich "Smombie" und beschreibt Personen, die für die Nutzung ihres Telefons mehr nach unten sehen als - wie von der Natur vorgegeben - nach vorn. Da Verkehrsplaner einst Fußgängerampeln aufgrund dieser "veralterten" Physiognomie des Menschen entwarfen, gibt es nun eine offenbar eine Sicherheitslücke: Wer nach unten schaut, sieht die Ampel nicht. Im März etwa verunglückte in München ein 15-jähriges Mädchen, das auf ihr Smartphone schaute, mit Ohrstöpseln Musik hörte und bei rot über eine Straßenbahnampel ging, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Jugendliche wurde mitgeschliffen und starb an den Folgen des Unfalls.

Die Stadt Augsburg hat reagiert und Ampeln installiert, die auch von den neuartig geformten Menschen gesehen werden können. Sie stecken nämlich im Boden. Rote LED-Blinklichter signalisieren dem zu Boden schauenden an zwei Straßenbahnkreuzungen, dass sie nicht gehen dürfen. "Wir haben die zusätzlichen Lampen an zwei Übergängen installiert, die besonders stark von der entsprechenden Zielgruppe frequentiert sind", erklärt Stadt-Sprecherin Stephanie Lermen. Die Zielgruppe, das seien junge Menschen und Pendler. Die zwei Übergänge befinden sich dort, wo viele Studenten vom Nahverkehr zur Uni gingen.

Die Bodenampeln, auch Bompeln genannt sollen die Smombies zunächst als Pilotprojekt bei der Verkehrsteilnahme betreuen. "Wir schauen mal, wie das angenommen wird", sagt Lermen. Doch sie ist optimistisch, dass auch andere Kreuzungen mit Bompeln ausgestattet werden könnten. Denn die Lampen im Boden seien ja auch für andere Verkehrsteilnehmer eine zusätzliche Sicherheit. "Das erzeugt ja eine ganz andere Aufmerksamkeit".

Quelle: ntv.de, bdk

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