Weniger schwangere Austern

Teile:
06.02.2016 09:28
Kategorie: News

Mikroplastik im Meer hemmt die Fortpflanzung von Austern

Essen ist für eine Auster recht einfach: Wasser rein, das schmackhafte Plankton rausfiltern und Wasser wieder ausspucken. Zunehmend sind die Mollusken aber kleinen Kunststoffpartikeln im Meer, dem sogenannten Mikroplastik, ausgesetzt, das die gleiche Größe wie das Nahrungsplankton hat.

Imm er mehr Kunststoff von unterschiedlichen Produkten und industriellen Verfahren landet in unseren Ozeanen. Im Laufe der Zeit brechen diese Kunststoffabfälle in immer kleinere Teilchen,  immer mehr Mikroplastik entsteht. In einer kürzlich in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Studie zeigen Forscher, dass die Austern einen Großteil des Mikroplastiks durch die Filtration aufnehmen.

Gallery 1 here

In einem Laborversuch filterten die Austern  69% der 6-Mikrometer-Teilchen aus dem Wasser, die so im Darm der Tiere landeten. Als Folge investierten sie weniger Energie in die Fortpflanzung, entweder aufgrund der Unterbrechung ihrer Verdauung oder ihres Hormonsystems.

Weibliche Austern, die dem Mikroplastik ausgesetzt waren, produzierten 38% weniger Eier und die  Spermien der männlichen Austern waren 23% langsamer. In der Folge hatten die Tiere weniger Nachkommen, die sich zudem langsamer entwickelten.

So könnte das Mikroplastik in unseren Meeren Auswirkungen auf Austernzucht in Aquakulturen haben. Außerdem vermuten die Forscher, dass auch andere Muscheln und Filtrierer wie Seegurken in ähnlicher Weise betroffen sein dürften.

Link zur Studie: www.pnas.org/../2016/01/25/1519019113