Ein wenig Leben in der Geisterstadt

Japan Über vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe kehren die ersten Einwohner der Region Fukushima in ihre Heimatorte zurück
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2015
Auch solche Wege führen nach Naraha
Auch solche Wege führen nach Naraha

Foto: Toshi Fumitaniuchi/Getty Images

Makellos, sauber und aufgeräumt: so wirkt das Wohnzimmer von Kohei und Tomoko Yamauchi in Naraha. Tatami-Matten bedecken den Boden, in den Regalen der Schrankwand stehen Kokeshi-Puppen und Daruma-Glücksbringer sorgsam aufgereiht. Koheis Vorfahren blicken auf gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos von den Wänden. Wer dieses Zimmer sieht, kann sich nicht vorstellen, dass es für mehrere Jahre kein Mensch betreten hat.

Am 12. März 2011 wurden die Einwohner der Kleinstadt Naraha aufgerufen, ihre Häuser unverzüglich zu verlassen. Einen Tag zuvor hatte eines der heftigsten Erdbeben der Menschheitsgeschichte die Nordostküste Japans erschüttert. Die Naturkatastrophe hatte einen 14 Meter hohen Tsunami zur Folge, der fast 19.000 Menschen tötete und im Atomk