Stress ohne Grund

Berlin Wie ein Streit um den Fahrradweg vor einem Kreuzberger Späti in einer handfesten Blamage für Politik und Verwaltung endet
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Semra
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Illustration: Susann Massute

Berlin ist eine spezielle Stadt. Das Innere des S-Bahn-Rings – seit dem Mauerfall im ständigen Wettstreit zwischen Nostalgie und Moderne – zieht Touristen wie Wahlberliner seit Jahren gleichermaßen in seinen Bann. Und auch der Ur-Berliner weiß, wo es am schönsten ist: in seinem Kiez. Noch ist die Stadt ein bisschen urig, nicht stubenrein genug, um im Konzert der ganz großen Metropolen mitzuspielen. Irgendwie scheint man auch stolz darauf, dass sich hier Alkoholiker und Expat noch friedlich die Klinke in die Hand geben, wenn sich der eine sein letztes und der andere sein erstes Bier im Spätkauf nebenan holt.

Am Görlitzer Bahnhof, der sich in der Ära Henkel (Innensenator, “Danke, Frank”) zunehmend den Ruf eines Mekkas für De