Farbenfrohes präsentierte das sechste Semester.
Applaus für die kreativen Entwürfe beim Finale der Modenschau des Studiengangs Mode. Tilo Keller
Auf dem Laufsteg: Die Zuschauer begutachten eine Kreation der Studentin Lea Weishaupt.
Pforzheim
Inspiriert vom Reich der Mitte: Pforzheimer Studenten zeigen ausgefallene Kreationen
  • Claudia Keller

Etwas vom Flair internationaler Modemetropolen ist am Freitag und Samstag auch in Pforzheim zu spüren gewesen. Im Rahmen der Werkschau der Hochschule Pforzheim hat der Studiengang Mode wieder seine faszinierende Modenschau präsentiert. Mit dabei auch einige Arbeiten von Studenten der Shih Chien Universität in Taiwan.

Nach einer mehrwöchigen Studienreise in China war das Reich der Mitte als semesterübergreifendes Thema ausgewählt worden. Bereits im Sommersemester 2013 gab es ein vergleichbares Leitthema, als sich die Arbeiten rund um das Thema „Frankreich“ gedreht hatten.

Als Rahmen für das Defilee der Models war dieses Mal die Wahl auf den Brauhauskeller gefallen. Der Charme der rohen Backsteinmauern in den beiden halbdunklen Räumen setzte die edlen Kreationen der angehenden Modedesigner wirkungsvoll in Szene. Die Ansagen zu den speziellen Semesterthemen erfolgten jeweils auf Chinesisch und auf Englisch. Die fünf Elemente der chinesischen Lehre – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser – standen im Mittelpunkt der Arbeiten für das zweite Semester. Zusätzlich wurden die Kollektionen in Gruppen erarbeitet und die einzelnen Outfits aus Teilen verschiedener Kollektionen zusammengefügt. „Zoom on China“ war das Motto für das dritte Semester.

Die Männerkollektionen beschäftigten sich mit den Themen Künste, Kultur, Landschaften, Religion und zeitgenössische Fotografie. Das vierte Semester griff unter dem Titel „Unified Diversity“ gesellschaftliche Themen auf. Das sechste Semester hat sich gleich mit der Entwicklung eines neuen chinesischen Modelabels für den chinesischen und europäischen Markt beschäftigt. Unter dem Titel „Brand new China“ gab es beispielsweise riesige Mäntel, kantige Oberteile oder zarte Ensembles zu sehen, die sich an die Formen traditioneller chinesischer Kleidung anlehnten. Insgesamt war immer wieder das Zusammenspiel von groben und feinen Stoffen zu sehen oder voluminöse Silhouetten, die durch große Faltenlagen entstanden.

Ausgefallener Ideenreichtum wurde auch in den Abschlusskollektionen ersichtlich. Zu sehen gab es unter anderem einen Rock, der wie eine große graue Wattewolke wirkte, Fellelemente, die zwischen den Zehen aus vorne aufgeschnittenen Gummistiefeln hervorquollen oder Druckknöpfe in der Größe von Orangenscheiben. Auch die taiwanesischen Gäste zeigten ausgefallene Details, wie aufgenähte Teile eines Bilderrahmens, Hologramme rund um ein Model drapiert, wie zufällig zusammengenähte Stoffteile oder der Fotofilmstreifen am Kragen.

Professorin Grace Hsieh von der Shih Chien Universität in Taiwan erklärte, dass die 24 gezeigten Kollektionen die Abschlussarbeiten der taiwanesischen Studenten sind. Darunter vier Arbeiten, die bei der Fashion Week in London eine Auszeichnung erhalten haben.

„Die Kreativität, die hier entwickelt wird, ist schon optimal“, erklärte Rainer Terlitzki aus Ettlingen nach Ende der Modenschau. Seine Tochter gehört zu den Modestudenten im dritten Semester. „Es waren tolle Sachen dabei“, stellten Sandra Dienger aus Stuttgart und Uta Deutsch aus Pforzheim fest. „Hier konnte man sich viele Anregungen holen“, erklärten die beiden Frauen.

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