Drama am Ankogel

Bergführer hinterlässt schwangere Frau

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Der Ski-Guide wurde geortet und ausgegraben, erlag aber am Berg seinen Verletzungen.

Der deutsche Alpenverein Schwäbisch Gmünd trauert um den beliebten Bergführer Martin H. Der 39-Jährige, der seit sechs Jahren in Wien lebte, war Sonntag mit sieben weiteren Alpinisten im Gelände auf den 3.532 Meter hohen Ankogel unterwegs, um anschließend nach Böckstein (Sbg.) abzufahren.

Schneebrett beim Queren einer Rinne ausgelöst

Nach etwa einer Stunde löste der erfahrene Skitourenführer beim Queren einer Rinne ein gewaltiges Schneebrett aus. Der 39-Jährige wurde von der Lawine erfasst, rund 300 Meter in die Tiefe mitgerissen und von den Schneemassen verschüttet.

Die Gruppe setzte sofort einen Notruf ab. „Ein Freund des Opfers stieg mit Steigeisen durch die steile, felsige Rinne ab und konnte ihn mittels Lawinen-Suchgerät orten und ausgraben“, sagte Horst Wohlgemuth, Leiter der alpinen Einsatzgruppe.

Helfer lösten beim Abstieg eine zweite Lawine aus

Als fünf weitere Tourengeher zum Lawinenkegel abstiegen, löste sich noch ein Schneebrett. „Ein Mann wurde teilverschüttet, konnte sich aber selbst befreien“, erklärte Wohlgemuth.

Martin H. erlitt ein Polytrauma und erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. „Um kein weiteres Risiko einzugehen, wurden die sieben Männer und zwei weitere Helfer mit dem Hubschrauber ins Tal gebracht“, so Wohlgemuth.

Tragisch: Martin H. hinterlässt eine hochschwangere Ehefrau und einen zweijährigen Sohn. (kuc)

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