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Dalhausen

Zurück zu den Wurzeln

200 Jahre Familien- und Häusergeschichte in Dalhausen

21.10.2014 | 21.10.2014, 12:47
Werner Hartmann (v. l.), Hubertus Fehring (Mitglied des Landtages), Horst-Dieter Krus (Archivar im Kreis), Jürgen Böker (Vorsitzender des Heimatvereins), Brigitte Hartmann (Organisatorin), Bernhard Villmer (stellvertretender Bürgermeister).
Werner Hartmann (v. l.), Hubertus Fehring (Mitglied des Landtages), Horst-Dieter Krus (Archivar im Kreis), Jürgen Böker (Vorsitzender des Heimatvereins), Brigitte Hartmann (Organisatorin), Bernhard Villmer (stellvertretender Bürgermeister).

Dalhausen. Ein alter Puppenwagen, ein in die Jahre gekommener Teddybär und ein Schaukelpferd aus Holz begrüßen die Besucher des Korbmachermuseums: In Vitrinen präsentieren sich Radiogeräte vergangener Zeiten, die zwar lange verstummt sind, aber ihren Charme dennoch nicht verloren haben. Eine festliche Stimmung liegt in der Luft, als Jürgen Böker an das Rednerpult herantritt.

Der erste Vorsitzende des Heimatvereins Dalhausen blickt in seiner Begrüßungsrede auf ein ereignisreiches 20. Geburtstagsjahr zurück und bedankt sich bei allen Sponsoren und Helfern, ohne die die Ausstellung "Zurück zu den Wurzeln" nicht hätte realisiert werden können. "Allein für diese Ausstellung benötigten wir 42 laufende Meter Folie, auf die die Stammbäume der Dalhauser Familien abgedruckt wurden. 20 Infotafeln wurden erstellt und gedruckt", so Böker. Sein ganz besonderer Dank gilt Brigitte Hartmann: "Sie hat in unermüdlicher Kleinarbeit einen Rückblick zu den familiären Wurzeln der Bewohner von Dalhausen geschaffen."

Über viele Jahre hinweg habe sie wertvolle Daten zusammengetragen, zahlreiche Gespräche geführt, Fahrten zu Archiven nach Paderborn, Hofgeismar und Detmold unternommen. "In unserer schnelllebigen Zeit ist ein Innehalten und ein Rückbesinnen sicher ungewohnt, aber lohnenswert", sagt Böker und fordert alle Gäste, sich von den Fotos, Familien-Stammbäumen, Ahnentafeln und Dokumenten auf eine Reise in die Vergangenheit entführen zu lassen. "Mit fortschreitendem Alter interessiert man sich immer mehr für seine Herkunft", weiß Horst-Dieter Krus, Archivar des Kreises Höxter. Denjenigen, die sich für die Familienforschung interessieren, legt er ans Herz, saubere Arbeit zu leisten und nicht zu fantasieren. "Sie dürfen nicht anfangen, die Nachkommen Karls des Großen sein zu wollen", erklärt er schmunzelnd.

Mitglieder der Familien Dierkes, Menke, Suermann, Behre, Böker, Decker und Hartmann haben direkt vor Ort die Gelegenheit, an den ausgestellten Ahnentafeln und Stammbäumen in der eigenen Geschichte zu forschen. Die Frau, die viel Zeit Herzblut und Arbeit in diese Ausstellung investiert hat, hatte so etwas Großes gar nicht im Sinn, als sie vor zehn Jahren begann, sich mit der Familiengeschichte ihres Mannes zu beschäftigen. "Ich hatte plötzlich so viele Daten, dass ich mir dachte, jetzt kann ich auch weitermachen", erklärt sie und lacht. "Ich fand es schon immer spannend zu erfahren, wie die Menschen früher gelebt haben."

Daher begann sie, sich für ihren direkten Lebensraum, die Häuser, zu interessieren. Und so sei sie zur Familienforschung gekommen. Um die Geschichte lebendig zu machen und nicht nur Zahlen und Namen auszustellen, fragte Brigitte Hartmann die Dalhauser Frauen nach Hochzeitskleidern für die Ausstellung. Daneben lassen die rund 300 Fotos die auf den Tafeln abgedruckten Namen lebendig werden und vermitteln eine direkte Vorstellung des Lebens in der "alten Zeit".

Zu sehen ist die Ausstellung im Korbmachermuseum bis zum 30. November. Öffnungszeiten im Oktober: Dienstag bis Freitag 14 bis 17 Uhr; Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr.