Nahost-Konflikt :
Raketenwerfer soll man nicht sehen

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Simone Camilli: Der italienische Videojournalist starb, als er ein palästinensisches Räumkommando beim Bergen einer israelischen Rakete filmte.
Der Hamas in Gaza wird vorgeworfen, unliebsame Berichterstattung zu unterbinden. Immer wieder würden Journalisten an der Ausführung ihrer Arbeit gehindert - wenn nötig mit Gewalt.

In Gaza schweigen seit Montag die Waffen, doch der Krieg ist noch nicht vorüber. Selbst in den Trümmern lauern Gefahren. Am Mittwoch filmte der italienische Videojournalist Simone Camilli ein palästinensisches Räumkommando, das eine israelische Rakete barg, die nicht explodiert war. Die Aktion missglückte, der Reporter der Nachrichtenagentur AP kam zusammen mit fünf Palästinensern, darunter seinem Übersetzer, ums Leben. Er war der erste ausländische Journalist, der in diesem Krieg, dem bereits mehr als 1900 Menschen zum Opfer fielen, starb. Nicht alle Toten lässt die Hamas in Gaza filmen und fotografieren. Gegen Bilder getöteter Zivilisten und zerstörter Wohnhäuser haben die Islamisten aus Gaza dagegen nichts einzuwenden. Ganz anders verhält sich die Hamas aber, wenn auf den Bildern ihre Kämpfer oder die Standorte ihrer Raketenwerfer zu sehen sind.

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