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Meinung Nacktprotest im Dom

Josephine Witt, so benimmt man sich einfach nicht!

Philosophie-Studentin und Aktivistin für Frauenrechte und Gerechtigkeit: Josephine Witt, das bekannteste Gesicht der Femen-Gruppe, springt nackt auf den Altar im Kölner Dom Philosophie-Studentin und Aktivistin für Frauenrechte und Gerechtigkeit: Josephine Witt, das bekannteste Gesicht der Femen-Gruppe, springt nackt auf den Altar im Kölner Dom
Philosophie-Studentin und Aktivistin für Frauenrechte und Gerechtigkeit: Josephine Witt, das bekannteste Gesicht der Femen-Gruppe, springt nackt auf den Altar im Kölner Dom
Quelle: dpa
„Ich bin Gott“, schreit die Femen-Aktivistin Josephine Witt im Kölner Dom und entblößt ihren Oberkörper. Was sie als Protest sieht, ist nur schlechtes Benehmen. Wie ein Kind an der Supermarktkasse.

Weihnachten im Dom von Köln. Man feiert eine Messe. Man ehrt den Vater, den Sohn und auch die Jungfrau Maria, denn man ist katholisch.

Weihnachten im Kölner Dom. Der richtige Zeitpunkt, mal wieder gegen den Sexismus der katholischen Kirche zu protestieren, denn man ist Feme. Darum springt man auf den Altar, reißt man sich die Kleider vom Leib und zeigt sich nackt wie das Jesuskind in der Wiege.

Josephine Witt, die Frau, die für ihre Neigung zum öffentlichkeitswirksamen Exhibitionismus inzwischen zu einiger Berühmtheit gekommen ist, hatte sich zusätzlich auf ihre entblößte Vorderseite die Worte „I am God“ schreiben lassen, schön groß, damit es auch die älteren Herrschaften in der letzten Reihe sahen. Während also die Katholiken im Kölner Dom die Geburt ihres Heilandes feierten, wollte Frau Witt ihnen gern unter die Nase reiben, wie bescheuert sie alle sind.

Das Problem der Femen

Man kann zum christlichen Glauben stehen, wie man will. Keinesfalls muss man ihn teilen, darüber sind wir in Deutschland schon lange hinweg. Man kann heutzutage glauben, woran man will. Man kann an einen Gott glauben oder an viele oder an gar keinen. Man kann, wenn man will, Gott in allem sehen, aber man muss nicht. Jeder so, wie er mag.

Man kann auch, wie offenbar Josephine Witt, glauben, dass man selbst Gott ist. Oder dass die Femen Göttinnen sind. Oder dass alle Frauen Göttinnen sind. Was auch immer Josephine Witt uns mit ihrem beherzten Sprung auf den Altar sagen wollte – sie kann es glauben.

Das Problem der Femen ist, dass es so wenige gibt, die das Gleiche glauben wie sie. Wenn man ganz allein ist auf der Welt, aber eine riesige Botschaft hat, kann man es machen wie Jesus.

Man zieht los und sucht Gefolgsleute. Das ist natürlich mühsam, und der Erfolg ist alles andere als sicher. Trotzdem - wenn man gute Argumente, viel göttlichen Segen hat, kann es passieren, dass man Anhänger findet, so wie Jesus.

Der Zorn des kleinen Kindes

Die Anhänger von Jesus wollten im herrlichen Kölner Dom seine Geburt feiern. Die Femen haben keinen Dom, und das macht sie zornig. Ihre Lehre ist auch nicht 2000, sondern erst drei oder vier Jahre alt - und das macht sie noch zorniger. In ihrem Zorn machen sie Dummheiten, weil sie alles beschleunigen wollen. Sie platzen in ein Haus herein, das anderen gehört, und freuen sich über die Empörung der Hausbesitzer. Es ist der Zorn eines kleinen Kindes an der Supermarktkasse – ohne eigenes Geld im Angesicht herrlichster Süßigkeiten.

Ein trampelndes Kind an der Supermarktkasse regt keinen auf. Man lächelt und denkt: Du wirst auch bald groß sein, und unterwegs sollte deine Mama dich noch ein bisschen erziehen, damit du lernst, wie du dich in einem fremden Haus benehmen darfst.

Genau so sollte man vielleicht auch mit Josephine Witt und den Femen umgehen. Ansonsten: Frohe Weihnachten.

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