Die Definition der Ehe als "Gemeinschaft zwischen Mann und Frau" kommt in die kroatische Verfassung: Bei einem Referendum stimmten am Sonntag 64,84 Prozent der Teilnehmer für und 34,56 Prozent gegen die Verfassungsänderung. Ausgezählt wurden bisher knapp 30 Prozent der Stimmen.

Die Volksabstimmung wurde von der kirchennahen Bürgerinitiative "Im Namen der Familie" initiiert, die präventiv verhindern wollte, dass homosexuelle Paare ihre Gemeinschaft jemals als Ehe bezeichnen dürfen. Die Mitte-Links-Regierung will nun eingetragene Partnerschaften einführen - sowohl für hetero- als auch homosexuelle Paare. Premier Zoran Milanovic kündigte an, dass die Regierung schon in den kommenden zwei Wochen einen entsprechenden Gesetzesvorschlag beschließen will.

Die Initiative sorgte für einen Eklat, als sie zahlreichen Medien, unter anderem dem staatlichen Fernsehen HRT, die Akkreditierung für ihre Wahlzentrale verweigerte, weil sie nicht unparteiisch berichtet hätten. Andere Medien solidarisierten sich mit ihren Kollegen und boykottierten die Zentrale der Organisation "Im Namen der Familie". (APA, 1.12.2013)