Künstliche Befruchtung: Inderin hat zehn Totgeburten in einer Nacht

Anju Kushwaha erlitt innerhalb weniger Stunden zehn Totgeburten. (Screenshot: Huffington Post Live)

Der Fall wird in die Geschichte der indischen Medizin eingehen: Eine 28-jährige Frau erlitt binnen weniger Stunden neun Fehlgeburten, der zehnte tote Fötus wurde in einer Klinik entfernt. Die Schwangerschaft war durch künstliche Befruchtung erzielt worden.

Weil sie starke Unterleibsschmerzen hatte, ließ sich die schwangere Anju Kushwaha von ihrem Ehemann ins nächste Krankenhaus, 125 Kilometer entfernt von ihrem Dorf im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, fahren. Auf dem Weg hatte die 28-Jährige neun Totgeburten, wie unter anderem die "Times of India" berichtet. Bei einer anschließenden Untersuchung stellten die Mediziner fest, dass Kushwaha einen weiteren Fötus in sich trug – ebenfalls leblos. Er musste operativ entfernt werden.

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Die Ärzte diagnostizierten bei Kushwaha das sogenannte ovarielle Hyperstimulationssyndrom (OHSS). Durch die künstliche Zufuhr von Hormonen und die künstliche Befruchtung kann es zu Mehrlingsschwangerschaften kommen. Normalerweise ist es nach einer künstlichen Befruchtung üblich, zwischen der neunten und elften Woche eine Schwangerschaftsreduktion vorzunehmen, sollten mehr als zwei Föten existieren. „Mindestens drei Kinder hätten gerettet werden können, wenn eine Schwangerschaftsreduktion stattgefunden hätte“, so Dr. Sumitra Yadav gegenüber der Zeitung „Times of India“. „Das Risiko von Abgängen, Totgeburten und Behinderungen steigt mit jedem zusätzlichen Fötus“, so Yadav weiter. Doch die Mehrlingsschwangerschaft blieb unentdeckt.

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Kushwahas Fall stellt den traurigen Rekord in der Geschichte der indischen Medizin auf. In Rom entfernten Ärzte im Jahr 1971 sogar 15 Föten aus dem Bauch einer Frau, wie die amerikanische „Huffington Post“ vermeldet. Nadya Suleman hingegen hält seit 2009 einen anderen Weltrekord: Sie brachte acht Babys zur Welt, die alle überlebten.

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